Im hessischen Forstamt Witzenhausen wurden die Freilandversuche größtenteils in den Beständen 1 und 2 (Fi, 121-j., Überschirmung 79%, Fi 115-j., Überschirmung 65%) und auf einer Saumfläche durchgeführt. Es kamen folgende Bodenbearbeitungen vor: 1. Kontrolle (Nadelstreu bzw. Grasfilz), 2. Grasbekämpfung mit Dowpon, 3. Humus, nach Abziehen des Grasfilzes, 4. Freilegen des Mineralbodens, 5. Mineralboden und Einharken der Samen, 6. Düngung mit Volldünger, 7. Grubbern (Vermischen von Humus und Mineralboden). Auf 3 x3 m großen Parzellen (Blockversuch) waren Fichtensämlinge vorhanden, die aus der Halbmast des Jahres 1965 stammten. Durch eine Aussaat wurde 1966 ein Samenfall simuliert. Keimung und Entwicklung der Pflanzen beider Jahre wurden verfolgt, ihre Qualität nach der ersten und zweiten Vegetationsperiode wurde bestimmt und eingehend besprochen. Temperatur- und Niederschlagsverhältnisse wurden erfasst, Lichtmessungen vorgenommen. Zusätzliche Bodenbearbeitungen fanden im Bestand 1 statt, wo die Samen auch in den Auflagehumus eingearbeitet wurden. In einem speziellen Versuch wurde dem Einfluss biotischer Schadfaktoren (Keimlingspilze, Insekten, Schnecken, Mäuse und Vögel) auf die Keimung nachgegangen. Keimversuche im Labor mit verschiedenen Temperaturen, Feuchtigkeiten und Keimsubstraten dienten der Erläuterung der im Freiland gefundenen Ergebnisse. Nach Ausschalten tierischer Schädlinge wurde der Keimverlauf im Bestand 1, auf einer benachbarten Saumfläche und in einem angehenden Fichtenbaumholz (55-j., Überschirmung 92%) in bzw. auf den Keimsubstraten Nadelstreu und Mineralboden im einzelnen untersucht. Der Auswirkung unterschiedlicher Temperatur- und Feuchtigkeitsverhältnisse wurde nachgegangen. Auf vegetationslosen Parzellen traten Samenverluste durch tierische Schädlinge in außerordentlich großem Umfang auf. Im Vergleich zu den Keimversuchen im Labor unter günstigen Feuchtigkeitsverhältnissen setzte die Keimung im Freiland deutlich später ein und zog sich über einen längeren Zeitraum hin. Bei vor tierischen Schädlingen ungeschützten Behandlungen konnte kein Höhepunkt im Keimverlauf festgestellt werden. Es keimten 1-47% der keimfähigen Samen. Auch während der Keimung traten erhebliche Verluste auf. Sie wurden hauptsächlich durch Buchfinken und Gelbhalsmäuse verursacht, die an sich entwickelnden Keimlingen die Samenschale einschließlich Endosperm abrissen bzw. abbissen, wodurch meistens auch die Keimlinge vernichtet wurden. Sowie der sichtbare Teil der Kotyledonen die Länge des Samenkornes erreicht hatte, wurden diese Schäden nicht mehr beobachtet. Vorlaufschäden (durch Pilze) konnten nicht nachgewiesen werden. Schäden durch Pilze nach dem Auflaufen der Keimlinge waren weniger bedeutsam. Bei starker Unkrautvegetation starb ein erheblicher Teil der aufgelaufenen Keimlinge ab. Insgesamt waren die Keimlingsverluste in der ersten Vegetationsperiode mit 38-83% sehr hoch. Bei zweijährigen Pflanzen der Naturverjüngug betrugen die Verluste mit Ausnahme der vergrasten Kontrolle etwa 10%. Von Bedeutung waren teilweise auch Schäden durch Regen. Besonders auf Mineralboden wurden Keimlinge umgeschwemmt. Fast alle Pflanzen mit freigelegter Wurzel starben ab. Hierbei zeigte sich die geringe Regenerationsfähigkeit der Keimwurzel.
232.323 (Saat einschl. Bedecken) 232.216 (Bodenbearbeitung, einschl. Pflügen) 533 (Beschirmungsgrad) 181.2 (Beziehungen zum Klima. Akklimatisation. [Siehe vorzugsweise Untertitel von 4; Einflüsse durch Verunreinigungen der Umwelt siehe 181.45]) 181.525 (Keimung und Entwicklung der Sämlinge) 181.31 (Beziehungen zum Wasser einschl. Dürreresistenz. Siehe auch 422.2) 459 (Andere Tiere) 174.7 (Coniferae [Siehe Anhang D])