Die stürmische Entwicklung in den Biowissenschaften hat auch neue Akzente in der "Ökologischen Biochemie", die sich als interdisziplinäres Nahtgebiet zwischen Ökologie und Biochemie versteht, gesetzt. Es ergeben sich neue und oftmals überraschende Berührungspunkte zwischen diesen beiden etablierten Wissenschaftsdisziplinen. "Systembetrachtung", d.h. die vergleichend systematisierende Methode, und die kausalanalytische Methode, d.h. die "generalisierende" bzw. "exakte Induktion", sind gleichberechtigte und sich vortrefflich ergänzende Methoden biologischer Erkenntnisfindung. Die besondere Fragestellung der "Ökologischen Biochemie" erwächst aus der Darstellung der dynamischen Prozesse innerhalb des Struktur- und Funktionsgefüges eines Ökosystems und seiner Elemente als (bio)chemische Sachverhalte. In drei Abschnitten ("Oranismus und Umwelt - eine Einführung", "Biochemische Adaptationen an abiotische Umweltfaktoren", "Allelochemische Interaktionen zwischen artgleichen und artverschiedenen Organismen") werden an ausgewählten zahlreichen Beispielen aus dem Tier-, Pflanzen- und Mikroorganismenreich die Möglichkeiten, Aufgaben und Ergebnisse der "Ökologischen Biochemie" in der Verbindung von Systemdenken und Kausalanalyse herausgearbeitet.