In der vorliegenden Arbeit wird der Begriff "Vereschung" als das Ausfallen der Buche (Fagus silvatica) bis zum Baumholzalter in Bestaenden, Gruppen und Trupps von Eschen (Fraxinus excellsior) definiert. Die Vereschung findet in der Regel auf Standorten statt, die potentiell mit Buchenwaldgesellschaften bestockt sind. Es vollzieht sich ungewollt ein grossflaechiger Wechsel der Waldgesellschaft. Um dies zu vermeiden, wird teilweise ein erheblicher Pflegeaufwand in vereschten Eschen/Buchenverjuengungen betrieben. Ausserdem wird haeufig die kuenstliche Verbreitung der Esche durch Pflanzung aus Sorge vor der Vereschung abgelehnt. Die Esche ist jedoch die wuechsigste Baumart auf diesen Standorten. Ihr Wertertrag ist erheblich und ihre Widerstandskraft gegen Witterungsextrema und Schaedlinge vergleichsweise gross. Daher erschien eine detaillierte Untersuchung der Ursachen der Vereschung dringend erforderlich sowie die darauf basierende Erarbeitung von Vorschlaegen fuer die Vermeidung der Vereschung durch entsprechendes waldbauliches Vorgehen. In den Wuchsbezirken Goettinger Wald, Mesunger Bergland, Soehre und Niderhessische Senke wurden 16 Bestaende ausgewaehlt, in denen nach Miegroet (1956) Vereschung droht. Das Klima ist auf allen Flaechen schwach subatlantisch, mit Ausnahme der Flaechen in der Niederhessischen Senke, hier herrschen schwach subkontinentale Verhaeltnisse. Das geologische Ausgangsmaterial der Standorte in Niedersachsen ist der Untere Muschelkalk. Aus den Oberen Wellenkalken und der Schaumkalkzone haben sich die fuer den Goettinger Wald typischen Boeden der Rendzina-Reihe gebildet, denen groesstenteils Loess beigemischt ist. Der Bodenwasserhaushalt ist hier ueberwiegend maessig frisch. Die Versuchsflaechen in Hessen liegen auf tertiaeren Basaltkuppen. Ausgangsmaterial der Bodenbildung ist Mittel- und Basisschuttmaterial mit Loesslehm, es bilden sich maessig frische bis frische Braunerden. Die natuerlichen Waldgesellschaften sind Varianten des Lathyro-verni Fagetum und des Melico-Fagetum nach Hartmann (1953). Untersucht wurden zehn bis fuenfzig Jahre alte Eschen/Buchenbestaende. Diese Bestaende stehen teilweise unter dem Schirm eines Altholzbestandes, teilweise wurde gerade ueber ihnen geraeumt, oder sie wachsen bzw. wuchsen unter Freilandbedingungen heran. Waehrend des Untersuchungszeitraumes, Herbst 1989 bis August 1991, fiel deutlich weniger Niederschlag und die Temperaturen waren hoeher als im langjaehrigen Mittel. Dies galt besonders waehrend der Vegetationszeiten 1989 bis 1991. Nach der Anlage von je 10 Probekreisen (Groesse 10qm) und deren Vollaufnahme sowie Aufnahme aller vorhandenen Schaeden an den Pflanzen wurden mit Hilfe der Druckkammermethode nach Scholander et al. (1965) vergleichende Saugspannungsmessungen an 158 Eschen und 306 Buchen in den Sommern 1990 und 1991 (Wiederholung) durchgefuehrt. Mit Hilfe von Totalausg..
181.41 (Pflanzenkonkurrenz, Allelopathie, usw.) 181.31 (Beziehungen zum Wasser einschl. Dürreresistenz. Siehe auch 422.2) 181.36 (Wurzelbeziehungen, Wurzelentwicklung usw.) 228.3 (Gemischte Bestände) 181.34 (Beziehungen zu Bodennährstoffen und zur Chemie des Bodens) 176.1 (Dicotyledoneae [Siehe Anhang D])