Der Einfluss der Schafweide auf die Vegetationsdynamik der subalpinen Hakenkiefernbestände (Pinus uncinata Mill. ex Mirbel) : Methoden und Ergebnisse im Vercors, Frankreich : Dissertation
Im Naturschutzgebiet der Hochplateaus des Vercors, (franzoesische Westalpen, subalpin, auf Karst) soll die Ausdehnung der Hakenkiefernbestaende (Pinus uncinata Mill. ex Mirbel) kontrolliert werden (Biotopschutz). Die Beweidung durch Schafe, seit dem Mittelalter ueblich, laesst langsam nach. Welche Rolle spielt die Beweidung fuer die Vegetationsdynamik dieses Gebietes? Fuer die 1510ha grosse Alm "La Grande Cabane" werden fuenf Kapitel behandelt: I - Kartierung des aktuellen Zustandes: - Oekofazies: die Rasen mit Carex sempervirens decken 2/3 der Alm. - Weidewerte V.P.: die Futterqualitaet ist maessig, die Alm kann 2410 Schafe pro Sommer ernaehren. - Walddichte: 1/3 der Alm ist mit Wald von mehr als 30% Deckungsgrad bestanden. II - Die aktuelle Beweidung der Alm nutzt nur 85% ihres Futterangebotes (durch 2000 Schafe). III - In 11 Flaechenpaaren (eingezaeunt, beweidet), in unterschiedlichen Vegetationstypen gelegen, werden 1988 und 1989 Vegetationsanalysen durchgefuehrt: - mit der linearen Vegetationsaufnahme werden die genauen Anteile der vorkommenden Arten bestimmt, und damit ein Ausgangspunkt fuer spaetere, vergleichende Untersuchungen gegeben, - die Phytomassen werden gewogen (160 g/Quadratmeter, mit grossen Abweichungen) - die Vergleichbarkeit der Flaechenpaare wird durch eine Faktorenkorrespondenzanalyse belegt. IV - In den selben Untersuchungsflaechen wird die Demopgraphie von Hakenkeifernkeimlingen verfolgt. 1988 laufen 15 mal mehr Keimlinge auf als 1989 (233200 K./ha : 15300 K./ha). Die Ueberlebensrate fuer den Sommer 1988 betraegt 39% in den Zaeunen, 22% mit Beweidung, im Sommer 1989 25% (Zaun) und 11% (beweidet). Den Winter ueberleben 15% der Keimlinge. V - Durch automatisierte Luftbildauswertung werden Fotos von 1956 und 1981 verglichen. Die Methode und ihre Grenzen werden erlaeutert. In den 25 Jahren hat der Wald um 24% zugenommen. Eine kartographische Darstellung der Differenz der beiden Aufnahmen ermoeglicht es, Zonen mit hoher Regenierungsgeschwindigkeit zu erkennen. Verbesserungen der Methode und die Moeglichkeit des Monitorings durch den Vergleich alter Luftbilder und aktueller Satellitenbilder werden aufgezeigt. Abschliessend wird zusammengefasst, dass die aktuelle Beweidung die Ueberlebensrate der Hakenkiefernkeimlinge stark herabsetzt (in einer Groessenordnung von annaeherungsweise 10 : 1, bis die Jungpflanzen gegenueber Beweidung unempfindlich sind?). Damit wird die Regeneration aber nicht verhindert, sondern nur verlangsamt). Weitere Untersuchungen muessen darueber Auskunft geben, inwieweit ein Modell die "schnelle" Regenerierung auf Flaechen mit der Oekofazies 10a, und im allgemeinen mit Globularia nudicaulis, einer "langsamen" gegenueberstellen kann, mit Globularia cordifolia als Indikatorart.
234 (Natürliche Waldausbreitung [vgl. 182.21]) 174.7 (Coniferae [Siehe Anhang D]) 182.54 (Beeinflussung der biotischen Faktoren als Versuchsmethode) 268 (Weidewaldungen. Weide im Wald und auf offenen Weideflächen) 907.12 (Schutz von Pflanzen und Bäumen, Schutzgebiete usw.) 181.21 (Beziehungen zum Licht) 587.7 (Verwendung für Vegetations- und Bodennutzungsaufnahmen) [44] (Frankreich)