In den oeffentlichen Forstbetrieben der Schweiz werden jaehrlich mehr als 3000 Unfaelle verursacht. Damit weist die Forstwirtschaft die hoechste Unfallhaeufigkeit aller Wirtschafts- und Gewerbebetriebe auf. Die Produktion eines Kubikmeters Holz wird dadurch mit Fr. 12.80 an direkten und indirekten Unfallkosten belastet. Aufgrund dieser Tatsachen war es unbedingt notwendig, das Unfallgeschehen bei der Waldarbeit und die Organisation der Arbeitssicherheit in den Forstbetrieben genauer zu untersuchen, um aufgrund der Ergebnisse Massnahmen zur Verbesserung der Arbeitssicherheit vorzuschlagen. Die Erhoehung des Sicherheitsgrades in den Forstbetrieben haengt wesentlich von der systematischen Umsetzung der Grundsaetze der Arbeitssicherheit in die Praxis ab. Das hiefuer einzusetzende Mittel ist das Sicherheitsprogramm. Es enthaelt alle Massnahmen, die fuer eine optimale, oekonomisch tragbare und rationelle Arbeitssicherheit in einem Betrieb notwendig sind. Jedes Sicherheitsprogramm basiert auf dem Ist-Zustand der Arbeitssicherheit und ist auf den Soll-Zustand ausgerichtet. Daraus ergibt sich das Sicherheitsdefizit als Gesamtheit aller notwendigen, sicherheitsfoerdernden Massnahmen. Voraussetzung fuer die Entwicklung eines Sicherheitsprogrammes ist die genaue Kenntnis ueber den Ist-Zustand der Arbeitssicherheit im Betrieb. Statistische Untersuchungen der Betriebsunfaelle in den oeffentlichen Forstbetrieben aus den Jahren 1977 und 1978 sowie die Durchfuehrung von Arbeitssicherheitsanalysen in bestimmten Forstbetrieben zeigten deutlich die Schwerpunkte des Unfallgeschehens bei der Waldarbeit und die Maengel in der betrieblichen Organisation der Arbeitssicherheit auf. Diese Erkenntnisse dienten dazu, ein Sicherheitsprogramm fuer die Forstbetriebe der Schweiz zu entwickeln und auszuarbeiten. Das betriebsinterne Sicherheitsprogramm setzt sich aus vier Bereichen zusammen: Der rechtliche Bereich umfasst alle gesetzlichen Bestimmungen sowie alle betriebsinternen Vorschriften zur Foerderung der Arbeitssicherheit. Zum technischen Bereich gehoeren alle Massnahmen, welche eine sicherheitstechnische Verbesserung von technischen Einrichtungen und Geraeten anstreben. Die eigentliche Sicherheitstechnik ist auch in der Forstwirtschaft von primaerer Bedeutung. Der organisatorische Bereich beinhaltet alle Massnahmen, die fuer die Planung, Organisation, Durchfuehrung und Kontrolle der Arbeitssicherheit notwendig sind. Der verhaltensbezogene Bereich umfasst alle Massnahmen, welche das sicherheitsgerechte Verhalten der Arbeitskraefte positiv beeinflussen und dauernd foerdern. Den schweizerischen Forstbetrieben ist es allein nicht moeglich, alle notwendigen Grundlagen zur Foerderung der Arbeitssicherheit, insbesondere zur Gestaltung sicherheitsgerechter Arbeitsplaetze, auszuarbeiten. Deshalb sollen sich die forstlichen Forschungsinstitutionen, die Aus- u. Weiterbildungs...