Die Rationalisierung des Entastens und Entrindens bei der Holzernte fuehrte zu immer groesseren relativen Zeitbedarfsanteilen des Arbeitsablaufabschnitts Vermessen. Auf ihn ist deshalb die vorliegende Untersuchung ausgerichtet und zwar spezieller auf die Vermessung des Langholzes waehrend der Aufarbeitung im Bestand. An Arbeitsmitteln - mit entsprechenden Verfahrensimplikationen - wurden das Rikleaband, ein Messrad und der traditionelle Kluppmesstock miteinander verglichen. Zielsortimente waren Fichten-Stammholz unentrindet sowie Fichten-Stammholz, das vorher stehend entastet und entrindet worden war. Als Ergebnis des Variantenvergleich zeigte sich sowohl bei der Aufarbeitung von Fichten- Stammholz unentrindet als auch beim Faellen und Zurichten von SERIAS-Baeumen eine eindeutige Ueberlegenheit des Messbandes. An zweiter Stelle rangierte beim konventionellen Verfahren der Messtock und beim SERIAS-Verfahren das Messrad. Das Messrad war bei der Variante Stammholz bzw. der Messtock bei der Variante SERIAS am schlechtesten zu bewerten. Die Herleitung der Zeitbedarfswerte fuer die einzelnen Varianten erfolgte nach einem in dieser Arbeit entwickelten "Zeitbausteinverfahren", das - anders als die herkoemmliche arbeitswissenschaftliche Vorgehensweise - nicht mehr auf der Analyse des Arbeitsverfahrens basierte, sondern konsequent darauf ausgerichtet war, im Versuch ceteris - paribus - Bedingungen herzustellen. Zu diesem Zweck wurde ein Versuchsarbeitsablauf entwickelt, der zwar nicht den in der Praxis sinnvollen Arbeitsablaeufen entsprach, aber so aufgebaut war, dass alle Teilvorgaenge aller Vermessungsvarianten an denselben Baeumen erprobt wurden. Diese Vorgehensweise ist vom Versuchsaufwand her als optimal einzuschaetzen, da einerseits die nicht zu pruefenden Arbeitsablaufabschnitte (Faellen und Entasten) nur einmal fuer jeden Baum bei mehrmaliger Vermessung ausgefuehrt werden mussten und anderseits wegen der Variation von nur einer Arbeitsbedingung, naemlich des Vermessungsverfahrens, statistische Methoden mit hoeheren Genauigkeiten benutzt werden konnten. An einem Beispiel wurde gezeigt, dass der Stichprobenumfang bei der dargestellten Methodik gegenueber dem Variantenvergleich mit herkoemmlichen Methoden, bei denen jedes Kollektiv mindestens 254 Probanden haette haben muessen, auf 3 Baeume zu reduzieren war. Die Zeitbedarfsherleitung nach dem "Zeitbausteinverfahren" wurde fuer zulaessig gehalten, nachdem in einer vergleichenden Untersuchung der praxisueblichen Arbeitsablaeufe und des Versuchsarbeitsablaufes (Methodenvergleich) ein systematischer, methodenbedingter Fehler nicht nachgewiesen werden konnte.