Ein planzeitgestütztes Praemienlohnmodell für den Forstbetrieb : dargestellt am Beispiel eines lokalen Holzerntetarifs : Dissertation, Universiät für Bodenkultur, Institut für Forsttechnik
Die gegenstaendliche Dissertation dokumentiert ein Konzept zur Lohngestaltung forstlicher Arbeiten, welches in den Jahren 1989/90 fuer einen groesseren Privatforstbetrieb verwirklicht wurde. Die gewaehlten Schritte der Projektrealisierung erfahren eine modellhafte Darstellung. Zentrale Ausgangspunkte sind das Betriebsziel und die betrieblichen Rahmenbedingungen, in deren Gefolge die Definition eines leistungsgerechten und humanen Entlohnungssystems vorgenommen wird. Die Lohndifferenzierung ist durch das Praemienlohnsystem vorgesehen, die Leistungsabhaengigkeit durch eine ueber den Zeitgrad herzuleitende Mengenpraemie. Fuer die Leistungsbemessung bei der Starkholzernte wird ein brusthoehendurchmesserabhaengiger Baumtarif entwickelt. Dieser ist unabhaengig von einer Schlagabmass ermittelbar. Andere forstliche Arbeiten sind mittels einer Praemiendurchschnittsatzrechnung in das Entlohnungssystem eingebunden. Ausgehend von der Analyse verschiedener Tarifherleitungsmethoden wird die verwendete Planzeittechnik detailliert beschrieben. Besonderes Aufgenmerk gilt der Frage, welche Voraussetzungen fuer die Datenerfassung zu schaffen sind: Mit der Vorgabe von Soll-Arbeitsverfahren, der exakten Beschreibung des lokalen Holzertesystems und der Rueckrechnung beobachteter Leistungen auf eine betriebliche Basisleistung werden wesentliche Massnahmen zur Standardisierung der Aufnahmebedingungen gesetzt. Die Ergebnisse der Untersuchung muenden in eine auf Arbeitsstudien beruhenden lokalen "Richtzeittabelle fuer die Holzernte im Stamm-und Sortimentsverfahren". Nach einer lohnunwirksamen Erprobung erfuhr das Projekt im April 1990 durch eine Betriebsvereinbarung die Umsetzung in die betriebliche Praxis. Daten der Leistungs- und Kostenkalkulation der Einsaetze finden Eingang in eine konzipierte Holzerntestatistik und ermoeglichen schliesslich die Bildung von Kennzahlen. Die Interpretation dieser Ergebnisse sieht eine Abweichungsanalyse vor, mit Relevanz fuer die Folgeeinsaetze. Die gewaehlten Methoden haben sich als praktikabel erwiesen und koennen somit als zweckdienlich bei der Herleitung von, fuer die Forstwirtschaft als zukunftsweisend angesehenen, lokalen Tarifen beurteilt werden.