Das Wachstum von Buchenwildlingen und Baumschulpflanzen nach Sprosschnitt, Wurzelschnitt, Konkurrenzregelung, Beschattung und bei weitem Pflanzverband : Dissertation der Albert-Ludwigs-Universität
Ziel der vorliegenden Arbeit war es, einen Beitrag zur wirtschaftlichen Anzucht von grossen Buchen zu leisten. Hierzu wurden Sprosschnitte, Wurzelschnitte, Massnahmen zur Konkurrenzregelung und Beschattung in ihrer Wirkung auf das Wachstum jungen Buchen untersucht. Das dafür verwendete Material bestand aus Wildlingen und Baumschulpflanzen. Die Versuchsdauer umfasste fünf Jahre bei den Wildlingen bzw. vier Jahre bei den Baumschulpflanzen. Die Wildlinge wurden nach dem Verbissgrad in die Gruppen unverbissene und verbissene sortiert, ein Teil der Wildlinge blieb unsortiert. Die unverbissenen wurden dann nach ihrer Höhe in kleine, mittelgrosse und grosse, die verbissenen nach ihrem Sprossbasisdurchmesser in dünne und dicke sortiert. Bei den Baumschulpflanzen handelte es sich um ein- (1+0j), zwei - (2+0j) und dreijährige (1+2j) Pflanzen. Die einjährigen waren nicht sortiert, die zwei- und dreijährigen waren bereits von der Baumschule nach der Groesse sortiert angeliefert worden. Die Behandlungen - Die Wirkung von Sprosschnitten wurde untersucht, um vor allem bei verbissenen Wildlingen herauszufinden, ob sich damit die schlechten Formen von Wildlingen beseitigen lassen und ob von den Wildlingen danach ein eindeutiger Leittrieb entwickelt wird. Wurzelschnitte wurden in die Untersuchung einbezogen, um herauszufinden, welchen Einfluss sie auf das Wachstum der jungen Buchen haben. Die Wirkung von Massnahmen zur Konkurrenzregelung sollte Antwort auf die Frage nach alternativen Verfahren zur Unterdrückung von störender Vegetation liefern, um die traditionelle "Unkrautbekämpfung" durch wirtschaftlichere und ökologisch verträglichere Verfahren zu ersetzen. Der Wirkung einer Beschattung auf das Wachstum junger Buchen sollte Informationen darüber liefern, ob aus dem Bestand entnommene Wildlinge auch auf unbeschirmten Flächen in vollem Licht verwendbar sind. Die Untersuchungsergebnisse - Nach den vorliegenden Daten können die Untersuchungsergebnisse wie folgt zusammengefasst werden: - Der Sprosschnitt führte zu geringeren Überlebensraten und zu Änderungen im Höhen- und Durchmesserwachstum. Dabei bildeten am Spross geschnittene Pflanzen lange Jahrestriebe, die aber insgesamt nicht ausreichten, die Höhe von ungeschnittenen Pflanzen zu erreichen. Das heisst, geschnittene Pflanzen waren immer kleiner, bestenfalls gleichgross wie die ungeschnittenen. Das Durchmesserwachstum wurde durch den Sprosschnitt reduziert. Die Frage, ob es durch den Sprosschnitt zu einer Formveränderung kam, lässt sich aufgrund der verwendeten Methoden so beantworten, dass es zu Änderungen im h/d-Quotienten der Pflanzen kommt, der vor allem durch den Rückgang des Durchmesserwachstums bestimmt wird. Zu Änderungen in der Form kam es auch dadurch, dass am Spross geschnittene Pflanzen im Vergleich zu den ungeschnittenen Pflanzen weniger und dünnere Seitentriebe hat..