Auftrag des Beirats - In wachsender Sorge um die Bewahrung der natürlichen Lebens- und Entwicklungsgrundlagen der Menschheit hat die Bundesregierung im Frühjahr 1992 den Wissenschaftlichen Beirat Globale Umweltveränderungen berufen. Dieser Schritt erfolgt zu einer Zeit, in der sowohl die Einsicht in die Dimension des globalen Wandels als auch in die Notwendigkeit internationalen Handelns wächst. Der Beirat soll insbesondere ein jährliches Gutachten zur Lage der globalen Umwelt und den daraus resultierenden gesellschaftlichen Konsequenzen vorlegen. Dabei soll besonders auf die Fortentwicklung der 1992 in Rio de Janeiro beschlossenen oder vorbereiteten internationalen Vereinbarungen und die Ausführung der AGENDA 21 geachtet werden. Ausserdem sollen die Gutachten konkrete Empfehlungen für umweltpolitisches Handeln geben und den Forschungsbedarf aufzeigen. Konzeption des ersten Jahresgutachtens - In seinem Jahresgutachten 1993 unternimmt der Beirat den Versuch einer Ganzheitsbetrachtung des Systems Erde, wobei die wesentlichen Wechselbeziehungen zwischen Natur und Gesellschaft im Vordergrund stehen. Damit soll einerseits die Komplexität der Umweltproblematik aufgezeigt und andererseits eine analytische Basis geschaffen werden, um die Bedeutung aktueller Trends (zusätzlicher Treibhauseffekt, Abnahme der biologischen Vielfalt, Verlust fruchtbarer Böden, Bevölkerungswachstum usw.) für das Gesamtsystem zu bewerten. Die vertiefende Behandlung von Schwerpunktthemen wird sich immer wieder an dieser "Erdsicht" orientieren und umgekehrt zur kontinuierlichen Verbesserung des Systemverständnisses beitragen. Am Anfang des Gutachtens steht die Abgrenzung des Gegenstandes, d.h. die Definition dessen, was unter "Globalen Veränderungen der Umwelt" zu verstehen ist. Diese Überlegungen müssen zwangsläufig zu einer Auseinandersetzung mit dem Begriff "sustainable development" führen, der als Schwerpunkt in einem der folgenden Gutachten behandelt werden wird. Der hochaggregierten Darstellung von Natur- und Anthroposphaere und einer Analyse der Verknüpfung beider Spären im System Erde folgt die Untersuchung der Hauptkomponenten und der dazugehörigen Trends globaler Umweltveränderungen. Im folgenden wird ein Überblick über die Hauptaussagen der einzelnen Fachkapitel und die wichtigsten Vorschläge des Beirats zu Handlungs- und Forschungsstrategien gegeben. Atmosphäre - Die am besten überschaubare und verstandene globale Umweltveränderung ist die vom Menschen modifizierte Zusammensetzung der Atmosphäre. Daraus entstehen drei globale Probleme: der erhöhte Treibhauseffekt und die daran gekoppelte globale Erwärmung, die Ozonverdünnung in der Stratosphäre mit der Folge erhöhter ultravioletter Strahlung und die Veränderung der Troposphäre mit den damit verbundenen Phänomenen, z.B. dem photochemischen Smog und dem sauren Regen.
907--090.3 (Indirekte Bedeutung der Wälder (Wohlfahrtswirkungen). Natur- und Umweltschutz. Politik) 425.1 (Gase und Schwebestoffe (Rauchschäden)) 111.83 (Klimaänderungen. Paläoklimatologie) 111.15 (Atmosphärische Bildungen und Störungen. Veränderungen. [gleichlaufend wie UDK 551.5 zu unterteilen]) [100] (Universal im geopolitischen Sinne in bezug auf Ort. International. Die Gesamtheit aller Länder)