Die waldbauliche Pflegearbeit muss, so weit wie überhaupt möglich, rationalisiert werden, was eine genaue Kenntnis der Strukturen ungepflegter Bestände und der morphologischen Eigenschaften ihrer Bestockungsglieder voraussetzt. Während sich bereits zahlreiche diesbezügliche Untersuchungen mit dem Jungwald in der Hügel- und Bergstufe befassen, wurde er im subalpinen Fichtenwald bisher kaum untersucht. Die vorliegende Arbeit eröffnet eine Serie von Untersuchungen des Institutes für Waldbau der ETH Zürich, welche sich mit Gebirgswäldern befasst. Sie wurde vom Fonds zur Förderung der Wald- und Holzforschung unterstützt und befasst sich mit der Analyse von Fichtendickungen. Insgesamt wurden 83 kreisförmige Probeflächen von 25 m¬ untersucht. Diese liegen 900 bis 1600 m ü.M. Alle über 40 cm hohe Bäumchen wurden gemessen und nach verschiedenen Merkmalen angesprochen, diejenigen unter 40 cm Höhe nur gezählt. Um die Dickungen einheitlich beurteilen zu können, wurden solche mit ungefähr gleicher Oberhöhe ausgewählt. Die Probeflächen wurden nach zwei Hauptkriterien, Exposition (Nord, Süd) und Lichtgenuss (nicht überschirmte Dickungen, Dickungen in Bestandeslücken, überschirmte Dickungen), in sechs "ökologische Typen" eingeteilt. Die Auswertung der Merkmale erfolgte mittels doppelter Streuungszerlegung (Orthogonaler Vergleiche), multiplen T-Tests, Duncan-Tests und Sequential-Range Tests, um möglichst objektive Ergebnisse zu erhalten. Als zusätzliche und in der Bedeutung untergeordnete Auswertung wurde auch der Einfluss der Wirkungsgrade der einzelnen Standortsfaktoren auf verschiedene Merkmale geprüft.