Eine gegenwärtige Ozonzunahme in der Troposphäre von 3 bis 4 % jährlich ist Realität. Menschen, Tiere, Pflanzen und Materialien werden von Ozon geschädigt. Ozon entsteht in Form eines katalytischen Prozesses in der Luft unter Einwirkung der Sonnenstrahlen aus Stickoxiden und Abbauprodukten von Kohlenstoffverbindungen. Die jährliche Emission von Stickoxiden hat sich in Europa in den letzten 40 Jahren etwa versiebenfacht!!!, die von Kohlenstoffverbindungen zum Teil vervierfacht!!! Neben Ozon entstehen beim Ab- bzw. Umbau der Emissionsprodukte in der Luft auch noch andere Sauerstoffverbindungen (Oxidantien), die ebenfalls als Schadstoffe wirksam werden. Vorläufer für die Oxidantienbildung werden besonders in Ballungszentren und im Bereich von Verkehrsadern emittiert. Dort vorhandene oder neugebildetes Ozon wird zuerst für die Oxidation von Vorlaeufersubstanzen verbraucht. Aus den Produkten der Oxidation entstehen dann in den anliegenden Bereichen (Immissionsräumen) grössere Mengen an Ozon. Ozon tritt verstärkt vom Frühjahr bis zum Herbst bei Schönwette rauf. In den tiefen Lagen können sehr hohe Tagesspitzenwerte erreicht werden. In den höheren Lagen sind höhere Tagesdurchschnittswerte vorhanden. Im Wald entstehen die höchsten Ozonkonzentrationen im Wipfelbereich. Ein Teil der Vorläufersubstanzen entsteht im Wald selbst. Laubbäume sind gegen Ozonbelastung empfindlicher als die Nadelbäume. Nadeln und Blätter werden durch Ozon von aussen und innen geschädigt. Gesund erscheindende Blattorgane von kranken Bäumen haben einen erhöhten Magnesiumgehalt. Das hat mit der erforderlichen laufenden Reparatur des Chlorophylls (Blattgrüns) zu tun. Maganesiumduengung kann die von Ozon verursachten Schäden sicher nicht beseitigen. Unter geschädigten Bäumen steigt der pH-Wert, der Nährstoff- und Wassergehalt!!! Dem Ozonanstieg im bodennahen Bereich der Luftschichte steht eine insbesondere durch die Halogenkohlen(wasser)stoffe (Chlor-, Fluor-, Bromkohlenstoffverbindungen) bewirkte Ozonabnahme in der Stratosphäre gegenüber. Beide Prozesse stehen unmittelbar nicht in Zusammenhang. Die Ozonabnahme in der Stratosphäre bewirkt eine Zunahme der UV-B-Strahlung in der Troposphäre. Dadurch wird u.a. auch die Ozonbildung, neben möglichen schädlichen Auswirkungen auf die Lebewesen, gefördert. Ozon ist, so wie Kohlendioxid, Methan, Lachgas und die Halogenkohlenwasserstoffe, am Glashauseffekt beteiligt. Geschädigte Bäume binden weniger Kohlendioxid. Es steigt jährlich um etwa 0,5 % an. Der Glashauseffekt besteht in der Rückstrahlung von Ausstrahlung durch die Spurengase. Eine Erhöhung dieses Effektes hat eine Klimaänderung zur Folge. Etwa 55 % des Temperaturzuwachses resultieren aus der Zunahme von Lachgas, Ozon, Methan und Halogenkohlenwasserstoffen.
425.1 (Gase und Schwebestoffe (Rauchschäden)) 181.45 (Einflüsse durch Verunreinigungen der Umwelt) 111.104 (Zusammensetzung) 111.15 (Atmosphärische Bildungen und Störungen. Veränderungen. [gleichlaufend wie UDK 551.5 zu unterteilen])