Einflüsse des Holzmarktes auf die Ertragslage der Forstwirtschaft der Bundesrepublik. : Eine Studie zur instrumentalen Bedeutung der Holzpreisstabilisierung
Die oekonomische Situation der Forstwirtschaft der Bundesrepublik ist seit langem unbefriedigend und zeigt einen insgesamt negativen Trend. Dieses fuehrte schon sehr frueh zu intensiven Diskussionen, die einen ersten Hoehepunkt zum Ende der 50er Jahre erlebten, als im Zusammenhang mit dem EWG- Vertrag die Moeglichkeit einer Marktordnung fuer Holz bestand. Aufgrund der in den 30er und 40er Jahren gemachten Erfahrungen wurden zur Loesung des Problems dirigistische Massnahmen zugunsten einer marktwirtschaftlichen Loesung abgelehent. Heute besteht die Moeglichkeit, auf rd. 30 Jahre mit einem liberalisierten Holzmarkt zurueckzublicken und die oekonomische Entwicklung der Forstwirtschaft der Bundesrepublik in dieser zeit aufzuzeigen. Hierbei soll insbesondere der Frage nachgegangen werden, wie sich die Entscheidudng gegen eine Holzmarktordnung im Sinne der Schaffung und Erhaltung einer nachhaltigen und leistungsfaehigen Forstwirtschaft unter Beruecksichtigung sich aendernder naturaler, wirtschaftlicher, gesetzlicher und politischer Rahmenbedingungen ausgewirkt hat. Darauf aufbauend wird der Versuch unternommen, die Perspektiven fuer eine unter derzeitigen Rahmenbedingungen operierende Forstwirtschaft abzuschaetzen. Die Arbeit gliedert sich in zwei Hauptteile. Der erste Teil (Kapitel 2-6) ist der Beschreibung und Analyse der naturalen und oekonomischen Aabhaengigkeiten der forstlichen Produktion und des Absatzes gewidmet. Im zwieten Teil (Kap. 7-9) werden lang- und kurzfristige Ansaetze zur Stabilisierung der wirtschaftlichen Situation der Forstwirtschaft behandelt. In Kapitel 2 werden die naturalen Rahmenbedingengungen forstlicher Produktion auf internationaler und nationaler Ebene beschrieben und hinsichtlich ihrer Wirkungen auf den inlaendischen Holzmarkt untersucht. Weltweit wird trotz abnehmender Waldflaeche fuer die Zukunft mit einem Anstieg der Rohholznutzungen und damit des Holzangebotes gerechnet. Auch fuer die Bundesrepublik wird aufgrund verschiedener Modellrechnungen von einem weiteren Anstieg der Nutzungen ausgegangen, wobei zumindest mittelfristig das Stammholzangebot relativ abnehmen und das Industrieholzangebot zunehmen wird. Dieses entspricht einem Trend, der sich bereits in den letzten Jahrzenten abgezeichnet hat. Die festgestellten Mehrnutzungen sind in erster Linie auf Erhoehungen des Industrieholzeinschlages zurueckzufuehren, also solcher Sortimente mit einer ausgesprochen unguenstigen Kosten-Erloes- Relation. Als eine Konsequenz hieraus koennen die zumindest in den letzten 10 Jahren zu beobachtenden Hiebssatzueberschreitungen interpretiert werden. Sie sind im Privatwald mit im Durchschnitt 26 % besonders hoch. Auf dem Aggregationsniveau Bundesrepublik hat sich die Fichte im Hinblick auf Einschlagsschwankungen nicht als eine besonders instabile Baumart erwiesen. Die naturalen Rahmenbedingungen geben keine Anzeichen fuer .......