Die Strategie der Forstwirtschaft der SSR, als die allgemeine Entwicklungslinie des Wirtschaftszweiges, enthält den Zweck und das Ziel der Forstwirtschaft und die Begründung der Grundsätze, die unsere Forstwirtschaft in den nächsten Jahrzehnten leiten sollen. Sie ist anspruchsvoll konzipiert, und beruht auf theoretisch wünschenswerten, aber dabei realen Grundsätzen der Bewirtschaftung der Wälder. Die Strategie ist auf die erwarteten grundlegenden Bedürfnisse unserer reifen Gesellschaft zu Beginn des 3. Jahrtausends ausgerichtet. Sie werden durch die folgenden Tatsachen charakterisiert: Die Notwendigkeit, Rohstoff- und Energiequellen zu schonen, neue Quellen zu eröffnen, die negative Einwirkung der Produktion auf die Lebensumwelt zu mildern und die Arbeit zu rationalisieren, effektiver zu gestalten und zu humanisieren. Auf Grund der Analyse der Ausgaben der Forstwirtschaft, der Parameter des die gestellten Aufgaben wirksam erfüllenden Waldes, und der zur Erreichung des erwünschten Waldes notwendigen Wirtschaftsverfahren gelangte der Verfasser zu sechs Tragprogrammen. Diese sechs Programme sind im Projekt der Intensifikaton unserer gesamten Forstwirtschaft von relevanter Bedeutung enthalten. Im weiteren werden sie ausführlicher dargelegt. 1. Gestaltung der Wälder in ein biologisch wertvolles und stabiles Ökosystem, das die lebenswichtigen Bedürfnisse der Gesellschaft erfüllt. In den letzten Jahren gelangte man zur Schlussfolgerung, dass nur der biologisch ernstlich nicht gestörte Wald vielseitigen Anforderungen der Gesellschaft optimal gerecht werden kann. Ein solcher Wald entspricht konsequent den Standortsverhältnissen und wird als "naturnaher Wald" bezeichnet. Die Konzeption der Bewirtschaftung respektiert voll die Naturgesetze. Es ist freilich auch in unseren Bedingungen möglich, von dem Waldtyp in der Richtung zum künstlichen, bzw. Kulturwald abzuweichen. Auf diese Weise entstehen vier Arten von Wäldern: Schutzwälder, die die Grundsätze des Naturwaldes streng einhalten, Sonderbestimmungswälder, die überwiegend die Grundsätze des naturnahen Waldes einhalten mit kleineren Abweichungen zugunsten von technisch-ökonomischen Wirtschaftserfordernissen, (natürliche) Wirtschaftswälder, die von den Grundsätzen des naturnahen Waldes ausgehen, aber technisch-ökonomische Wirtschaftserfordernisse in biologisch begrenztem Umfang berücksichtigen, (unnatürliche) Wirtschaftswälder (sog. Intensivbestände), in denen technisch-ökonomische Wirtschaftserfordernisse voll zur Geltung kommen (introduzierte, hochproduktive Holzarten, kurze Umtriebszeiten, volle Anwendung der Technik, agrotechnische Massnahmen).