Die Analyse externer Effekte und kollektiver Güter war - und ist immer noch - untrennbar mit der Entwicklung der moderner Nationalökonomie verbunden. Die Existenz dieser beiden interdependenten Phänomene gilt als die wichtigste Ursache für das Entstehen von Marktversagen, also dem teilweisen bzw. vollständigen Verlust der Funktionsfähigkeit von Marktpreisen als Ausgleichsmechanismus zwischen Angebot und Nachfrage. Für die einzelnen Individuen ergeben sich unter diesen Gegebenheiten deshalb Anreize für strategisches Verhalten, (i) weil einzelne Nutzniesser nicht oder nicht ausreichend vom Konsum derartiger Güter ausgeschlossen werden können, (ii) weil keine einem privaten Konsumgut entsprechende Rivalität beim Konsumvorgang besteht und (iii) Eigentumsrechte entweder voellig fehlen oder zumindest unklar definiert sind. Unter diesen Bedingungen wird jedoch eine zuverlässige Erfassung von Nachfragerelationen über geäusserte Zahlungsbereitschaften, wie dies beim Kauf privater Güter der Fall ist, verunmöglicht. Die Folge sind verzerrte Marktkonstellationen beziehungsweise eine wohlfahrtstheoretische ineffiziente Allokation von Gütern und Produktionsfaktoren. In der Regel liefern diese Zusammenhänge gleichzeitig auch eine ökonomische Rechtfertigung für regulierende Eingriffe des öffentlichen Sektors. Damit sollen die unerwünschten Folgen aus den oben beschriebenen Eigenschaften öffentlicher Güter eliminiert werden. Während in den Lehrbuchdarstellungen der finanzwissenschaftlichen Literatur in der Vergangenheit immer wieder die "klassischen" Beispiele staatlicher Aktivität wie öffentliche Sicherheit, Verteidigungsleistungen oder Strassenbau angeführt werden, so zeigen sich in der laufenden Diskussion immer deutlicher gewisse Akzentverschiebungen: Nicht zuletzt durch das steigende Umweltbewusstsein breiter Gesellschaftsschichten bedingt treten immer stärker solche Fragen in den Mittelpunkt (national-) ökonomischer Analysen, die sich auf eine den geänderten Gegebenheiten entsprechende Gestaltung unserer Umwelt bzw. auf die Sicherung der Lebensgrundlagen Luft, Wasser und Boden beziehen. Im Zuge dieser Auseinandersetzung wird besonders der Kollektivgutcharakter der Umweltgüter kritisch beleuchtet. Der Agrarbereich stellt einen Wirtschaftssektor dar, der aufgrund seiner natürlichen Produktionsgrunlagen in unmittelbarer Beziehung zu den hier angesprochenen Umweltgütern steht. Bei der Erzeugung privater Güter, wie Getreide, Rinder oder Milch, ergeben sich bereits aufgrund der speziellen Produktionscharakteristika der Landwirtschaft - hoher Bodenbedarf, Einbindung in natürliche Kreisläufe, saisonale Abhängigkeiten - ein ganze Reihe von externen Produktionseffekten.