Auf Grund der Auswertung der Unfallsmeldungen des Bundeslandes Steiermark ist eine fallende Tendenz der absoluten Unfallsziffern erkennbar bei nahezu gleichbleibender Unfallsschwere und relativ ansteigendem Prozentanteil bei bestimmten forstlichen Tätigkeiten, wie z.B. beim Entasten mit der Hacke, Fällen und Rücken mit Sapine. Außerdem ist die fallende Tendenz der absoluten Unfallsziffern und der Unfallshäufigkeit bei Arbeitern und Bauern mit einer Besitzgröße an Waldflächen unter 50 ha wesentlich geringer als in forstlichen Betrieben. Bei der Auswertung nach verletzten Körperteilen erscheint wesentlich, daß durch Verwendung geeigneter Schutzausrüstung die Betriebssicherheit wesentlich erhöht werden könnte. Aus der Unterscheidung der Unfälle nach ihrem Zeitpunkt geht hervor, daß die Pauseneinteilung nicht richtig gehandhabt wird, und infolge höherer Belastung durch die Motorsäge Überstunden und Nebenarbeiten abgestellt werden müssen und schließlich nicht länger als 8 Stunden pro Tag gearbeitet werden sollte. Wie kann höhere Betriebssicherheit erreicht werden? Vorbeugen ist besser als heilen. Daher mehr Ausbildung und bessere Weiterbildung. Aber nicht nur Kurse, um bei neu eingesetzten Maschinen bessere Leistung bei geringeren Reparaturarbeiten zu erreichen, sondern auch Kurse über richtige Ernährung, Erhaltung der Gesundheit, arbeitsphysiologische Maßnahmen und dgl. mehr. Die Betriebe müssen das Verständnis aufbringen, den Arbeitsnehmer im eigenen Interesse auf Kurse zur Weiterbildung und Wiederholung zu entsenden. Solange noch immer Arbeitnehmer Urlaub bei gleichzeitigem Verdienstentgang nehmen müssen, um besser ausgebildet zu sein, kann keine wesentlich höhere Betriebssicherheit erreicht werden. Es wäre vielleicht auch Aufgabe der Land- und Forstwirtschaftlichen Sozialversicherungsanstalt, solche Kurse als beste vorbeugende Maßnahme zu organisieren und zu unterstützen. Auch der Arbeitshygiene - dem vorbeugenden Gesundheitsschutz - müßte mehr Beachtung geschenkt werden. Viele Unfälle gehen auf falsche Ausrüstung und Bekleidung, schlechten Gesundheitszustand, Schwächeanfälle im Alter und dgl. mehr zurück. Es genügt eben nicht, nur die direkten Unfallursachen zu bekämpfen, es muß auch den indirekten Ursachen auf den Grund gegangen werden. Ständige mündliche Unterweisen durch den Betriebsbeamten bzw. Kammerbeamten bei landwirtschaftlichen Arbeitskräften sind notwendig. Natürlich müssen die Führungskräfte als Unfallverhüter ausgebildet sein und viel Gedult aufbringen können. Oft führen nur jahrelange Bemühungen zum Erfolg. Aber leider steht derzeit die Leistung und nicht der die höhere Leistung erbringende Mensch im Vordergrund. Daher müßte auch in den obersten Führungskremien für Verständnis und höhere Betriebssicherheit gesorgt werden. Auch der Auswahl der Arbeitskräfte muß in Zukunft mehr Sorgfalt gewidmet werden. Ein guter Akkord- oder Prämienlohn ist als Anreiz zu wenig. Die Industrie zeigt uns den richtigen Weg, wie qualifizierte Arbeitskräfte angeworben, geleitet, ausgebildet und zu echten Mitarbeitern erzogen werden.