Diese forstpolitisch-betriebswirtschaftliche Analyse hatte hauptsächlich zwei Aufgaben zu erfüllen. Die erste, mehr theoretische, bestand darin zu prüfen, inwieweit eine mathemtisch-statistische Methode geeignet ist, forst- und holzwirtschaftliche Probleme dieser Art zu klären. Die zweite und vorwiegend praktische Aufgabe hatte den Zweck, konkretes, neues und einwandfreies Tatsachenmaterial über die höchst aktuellen wirtschaftspolitischen Fragen zu liefern. ad 1) Hiezu kann auf Grund der gesammelten Beobachtungen und Erfahrungen gefolgert werden, daß die vorgezeichnete Methode bei entsprechender Berücksichtigung der erforderlichen Bedingungen für gleiche oder ähnliche Arbeiten brauchbar ist. Dieses Verfahren kann daher ohne Bedenken weiteren Aufnahmen im Bundesgebiet zu Grunde gelegt werden. Besondere Bedeutung muß jedoch der Zeit der Durchführung beigemessen werden, um rationelle Arbeitsleistungen zu erzielen. ad 2) Die Besitzstruktur des bäuerlichen Waldes zeigt einerseits in den vorhandenen Urbarialgemeinden eine erfreuliche Erscheinung, da diese zum Ausgangspunkt weiterer Waldzusammenschlüsse und verschiedener forstpolitischer Maßnahmen gemacht werden können. Andererseits weist sie im verstreuten Zwergwaldbesitz eine besondere Problematik auf, die Förderungsmaßnahmen unbedingt notwendig machen. Die Holzbilanz zeigt einen sehr hohen Brennholzverbrauch, wobei speziell zu viel Nutzholz für Heizzwecke verwendet wird. Dadurch entsteht ein enormer Verlust für die Volkswirtschaft. Sie beweist aber auch, daß der bäuerliche Wald über die Deckung des Eigenbedarfes hinaus auch für die Holzmarktleistung nicht uninteressant ist, obwohl diese gegenwärtig noch viel zu wünschen übrig läßt. Der bäuerliche Wald hat neben seinen öffentlichen Wohlfahrtsfunktionen wichtige Aufgaben für die bäuerliche Betriebswirtschaft zu erfüllen, weshalb ihm zwecks Erhaltung der bäuerlichen Familienbetriebe und eines gesunden Bauernstandes als Quelle der Volksregeneration große Bedeutung zukommt. Jedenfalls ist es nicht nur wirtschaftlich nützlich, sondern sozial notwendig, den kleinbäuerlichen Betrieb in den Mittelpunkt des Interesses und der Forschung zu stellen, sowie geeignete Verbesserungsmaßnahmen zu erarbeiten. Dabei muß immer berücksichtigt werden, daß das Objekt der Förderung primär nicht die Materie, sondern der Mensch darstellt. Zur erfolgreichen Bearbeitung derartiger Probleme ist daher sehr viel Menschenkenntnis und Erfahrung im Umgang mit Menschen erforderlich. Entsprechende psychologische Behandlung der Bauern, Einfühlungsvermögen, Achtung, Takt, Verständnis etc. sind weitaus die wichtigsten Faktoren, wogegen z.B. die Unterscheidung von Vorrats- und Erntefestmeter u.ä. Belange völlig in den Hintergrund treten.