Anhand der 1947 bis 1951 durchgeführten Aufnahme und zusätzlicher Untersuchungen erfährt der weit überwiegend in bäuerlichem Eigentum stehende Kleinprivatwald Südbadens im Umfang von 133 000 ha eine eingehende Darstellung. Zunächst wird die bedingt durch Lage, Klima und geologische Verhältnisse sehr vielgestaltige bäuerliche Wirtschaft Südbadens geschildert, die alle Übergänge von Wein- bis zu Waldbauernbetrieben und von Zwergbauern- bis zu großbäuerlichen Besitzen aufweist. Bestimmte standörtliche Verhältnisse - arme Böden, steile Lagen, rauhes Klima - , wie sie insbesondere im Schwarzwald gegeben sind, erfordern ein Vorhandensein von Wald zur Existenzsicherung der bäuerlichen Betriebe. Spezifische Aufgaben des Bauernwaldes für die bäuerliche Wirtschaft sind insbesondere die Deckung des Eigenbedarfs an Walderzeugnissen, die finanzielle Stärkung der bäuerlichen Wirtschaft durch Verkauf von Holz sowie der Arbeitsausgleich für Mensch und Gespann. Bei schwierigen landwirtschaftlichen Ertragsverhältnissen ist mit Hilfe der dem Bauern zur Verfügung stehenden beschränkten Arbeitskraft kein ausreichender Reinertrag gewährleistet; erst die Waldwirtschaft mit ihrem weit geringeren Arbeitsbedarf und ihrem, bezogen je Einheit des Arbeitsbedarfs, der Landwirtschaft überlegenen Reinertrag ermöglicht die notwendige Auffüllung des bäuerlichen Einkommens; in den eigentlichen waldbäuerlichen Betrieben wird die Landwirtschaft sogar zum Nebenbetrieb der Forstwirtschaft. Je größer der Waldanteil eines Betriebes ist, eine desto größere Rolle spielt der nachhaltig-jährliche Holzeinschlag für die bäuerliche Betriebswirtschaft, wennschon auch hier die Reservefunktion des Waldes von Bedeutung ist (Finanzierung der Hofübergabe, von Neubauten, landwirtschaftlichen Betriebsintensivierungen u.a.); mit kleiner werdendem Waldanteil kommt die Reservefunktion erhöht zur Geltung. Die gemessen an den Preisen für landwirtschaftliche Erzeugnisse seit Jahrzehnten weit stärker gestiegenen Holzpreise haben die Bedeutung des Waldes für die bäuerliche Betriebswirtschaft beträchtlich erhöht. Die außerordentlichen naturalen und finanziellen Bedürfnisse der bäuerlichen Wirtschaft führen im Gegensatz zu der waldbaulich erwünschten Stetigkeit zu einer Unstetigkeit des Einschlags; es ist die besondere Problematik der bäuerlichen Waldwirtschaft, jeweils eine tragbare Synthese zwischen beiden Notwendigkeiten zu finden; aber auch darüber hinaus gilt es, im Bauernwald den spezifischen Bedürfnissen der bäuerlichen Betriebswirtschaft Rechnung zu tragen. Die Möglichkeiten einer Übernahme von Funktionen des bäuerlichen Eigenwaldes durch Genossenschaftswald, Gemeindewald u.a. werden erörtert. Eine Darstellung erfahren weiter die bäuerlichen Charaktertypen und die persönliche Einstellung zum Wald; auch sie sind für alle Fragen der bäuerlichen Waldwirtschaft von ausschlaggebender Bedeutung; die engste Verbundenheit mit dem Wald ist in den Waldbauernhöfen des Bereichs des geschlossenen Hofguts im Schwarzwald zu finden.