Mikrobielle Interaktionen im Feinstwurzelbereich von Stieleichen (Quercus robur L.) : Dissertation, Forstwissenschaftliche Fakultät der Albert-Ludwigs-Universität
Im Rahmen der vorliegenden Arbeit wurden Interaktionen zwischen ausgewählten Ektomykorrhizapilzen und Rhizosphärenbakterien getestet. Dazu wurden Bakterienstämme aus den Kompartimenten der Rhizosphäre von Ektomykorrhizen dreier unterschiedlich stark geschädigter Stieleichen (Gesundheitszustand: vital, halb vital, geschädigt) isoliert und in Dualkulturtests mit ausgewählten Mykorrhizapilzen eingesetzt. In zwei Probenahmeterminen wurden insgesamt 147 Bakterienstämme isoliert, wobei etwa 90% der Isolate Hemmeffekte auf das vegetative Myzelwachstum der Mykorrhizapilze ausübten. Die stärksten Hemmungen gingen dabei von Bakterien der Gattung Streptomyces aus. Bei einigen wenigen Bakterienstämmen wurde eine Förderung des Myzelwachstums der Mykorrhizapilze beobachtet. Tendenziell verbesserten diese Bakterienstämme das Myzelwachstum aller untersuchten Mykorrhizapilze, dennoch wurden art- und stammspezifische Unterschiede deutlich. Aus den Ergebnissen der Dualkulturtests wurde kein Zusammenhang zwischen den fördernden Bakterienstämmen und dem spezifischen Vorkommen in den verschiedenen Kompartimenten der Rhizosphäre festgestellt. Auch die Anzahl fördernder sowie hemmender Rhizosphärenbakterien unterschied sich an den unterschiedlich stark geschädigten Probebäumen nicht signifikant. Lediglich bei den stark hemmenden Streptomyceten-Stämmen zeichnete sich ein Trend ab, daß diese verstärkt an der geschädigten Stieleiche auftraten. Die Bakterienstämme, die das Myzelwachstum der Mykorrhizapile förderten, wurden anschließend in Dualkulturtests mit pathogenen Pilzen untersucht. Dabei wurde Phytophtora quercina, ein spezifischer wurzelpathogener Pilz an Eichen, deutlich im Wachstum gehemmt.