Die Untersuchung wurde von April bis Oktober 1996 im zweiwöchigen Rhythmus in zwei Buchenwäldern (Fagus sylvatica L.) durchgeführt. Die N2O-Emissionsraten und die CO2-Freisetzungsraten, die CH4-Aufnahmeraten, die Stickstoffnettomineralisationsrate und der KCl-extrahierbare Nitrat- und Ammoniumgehalt der Böden wurden untersucht. Die Stickstoffverfügbarkeit wurde mittels Ionenaustauschersäckchen ermittelt. Der Standort Klausen-Leopoldsdorf, 30 km von Wien entfernt, liegt in einem relativen Reinluftgebiet und erhält eine mittlere Stickstoffdeposition von 10 kg N ha-Ü a-Ü. An diesem Standort wurde eine Naßgallenfläche (KL2) mit einer Mittelhangfläche (KL1) verglichen. Der zweite Standort Schottenwald, westlich von Wien gelegen, ist ebenfalls eine Mittelhangfläche (SW). Bedingt durch die Nähe zur Großstadt Wien erhält er eine relativ hohe N-Deposition (35 kg N ha-Ü a-Ü). Dieser Standort ist durch einen flächendeckenden Bewuchs mit Bärlauch (Allium ursinum L.), einem Frühjahrsgeophyten, gekennzeichnet. Die Gasumsatzraten wurden anhand von 0,6 m¬ großen verschließbaren Kammern gemessen. Die Naßgallenfläche (KL2) zeigte während des Untersuchungszeitraumes relativ einheitliche N2O-Emissionsraten mit einer mittleren Rate von 17 ög N2O-N m-¬ h-Ü. Die im Vergleich zu den anderen Flächen niedrigen N2O-Emissionsraten könnten das Ergebnis einer verminderten Nitrifikation aufgrund von Sauerstoffmangel sein. Eine vollständige Reduktion von NO3 zu N2 könnte ebenfalls für die niedrigen N2O-Emissionsraten verantwortlich sein. In Klausen-Leopodsdorf Mittelhang (KL1) betrug die mittlere N2O-Emissionsrate 31 ög N2O-N m-¬ h-Ü, die höchsten N2O-Emissionsraten wurden im Frühjahr und im Herbst verzeichnet. Im Vergleich zum Standort Klausen-Leopoldsdorf zeigte der Schottenwald (SW) eine höhere mittlere N2O-Emissionsrate von 74 ög N2O-N m-¬ h-Ü und einen ausgeprägten Jahresgang. Die höchsten N2O-Emissionsraten wurden Anfang Juli zum Zeitpunkt des Einziehens des Bärlauches gemessen, als der Abbau der Bärlauchblätter zu einem Nitratpuls im Boden führte. Hohe N2O-Emissionsraten wurden nach starken Regenfällen ermittelt. In Klausen-Leopoldsdorf, Naßgalle (KL2) und im Schottenwald (SW) wurde die Höhe der N2O-Emissionen im wesentlichen durch den Bodenwassergehalt und die Bodentemperatur kontrolliert. Die Ergebnisse zeigen, daß hohe N2O-Emissionen in Wäldern möglich sind, wenn die Stickstoffverfügbarkeit entsprechend hoch ist. Die Akkumulation von Nitrat und Ammonium an Ionenaustauschersäckchen konnte die Stickstoffverfügbarkeit im Boden besser anzeigen als die Untersuchung der Stickstoffnettomineralisation oder des KCl-extrahierbaren Nitrat- und Ammoniumgehalts der Böden. Die mittlere CO2-Freisetzungsrate betrug in Klausen-Leopoldsdorf, Mittelhang (KL1) 53 mg CO2-C m-¬ h-Ü und im Schottenwald (SW) 67 mg CO2-C m-¬ h-Ü, die höchsten CO2-Freisetzungsraten wurden im Frühjahr und im Herbst verzeichnet. Geringere CO2-Freisetzungsraten wurden dagegen mit 33 mg CO2-C m-¬ h-Ü auf der Naßgallenfläche (KL2) ermittelt. Hierfür könnten Sauerstoffmangel und eine reduzierte Wurzelrespiration aufgrund geringerer Baumdichte verantwortlich sein. die Nettoaufnahmeraten von atmosphärischem Methan betrugen für die zwei Mittelhangflächen 27 ög CH4 m-¬ h-Ü (KL1) und 21 ög CH4 m-¬ h-Ü (SW). Es konnte ein Jahresgang mit höchsten Methanoxidationsraten im Frühjahr und Sommer ermittelt werden. Die Naßgallenfläche (KL2) fungierte in Abhängigkeit vom Bodenwassergehalt als Methanquelle oder -senke, das Ergebnis war eine geringe mittlere Methanoxidationsrate von 3 ög CH4 m-¬ h-Ü.