Über die Bedeutung der im weiblichen Geschlechtsapparat von Pimpla turionellae L. (Hym. Ichneumonidae) produzierten Drüsensekrete für die Parasitentoleranz der Wirtspuppen : Dissertation
Die Ergebnisse der Untersuchungen über die Sekrete der weiblichen Genitalanhangsdrüsen von Pimpla turinellae - eines Puppenparasiten zahlreicher forstlich schädlicher Lepidopteren - und ihre Funktion bezüglich der hämocytären Abwehrrekation der Wirtspuppen, können wie folgt zusammengefaßt werden: In den Puppen von Galleria mellonella, Pieris brassicae und Lymantria monacha wird die Einkapselung implantierter Nylonfadenstücke gehemmt, wenn diese mit einem Überzug von Drüsensekreten versehen wurden. Die Wirkung des Giftdrüsensekrets ist stärker als die der Uterus- und der Schmierdrüse. Die Kombination der drei Sekrete bewirkt die stärkste Hemmung, was auf einen kooperativen Effekt dieses Hemmsystems schließen läßt. Bei Lymantria dispar verminderten die Drüsensekrete die Einkapselung der Fremdkörperimplantate nicht. Die Hemmung der Einkapselung ist umso geringer, je größer die Wirtspuppen sind. Dies scheint auf der Menge verfügbarer Hämocyten in den verschiedenen Wirtsarten zu beruhen, welche einerseits von der Größe der Puppen, andererseits aber auch von artspezifischen Eigentümlichkeiten abhängt. Neben dieser offensichtlichen Dosisabhängigkeit der Sekretwirkung spielt auch die Sensitivität der an der Einkapselung beteiligten Hämocytentypen gegenüber den einzelnen Sekreten eine Rolle. Diese Empfindlichkeit scheint wirtsartspezifisch zu sein und überdies bei manchen Wirtsarten durch Temperatureinwirkungen auf die Puppe modifizierbar zu sein.