Untersuchungen über den Transport von systemisch wirkenden Phoshorsäurerestern bei Fichten im Hinblick auf die Bekämpfung des Buchdruckers (Ips typographus L.) : Dissertation, Georg-August-Universität. Forstliche Fakultät
Zur Untersuchung des Transportes insbesondere von systemisch wirkenden Phosphorsäureestern im Hinblick auf eine Bekämpfung des Buchdruckers (Ips typographus L.) in lebenden Fichten wurden mit 35S-markiertem Dimethoat im Freiland zu verschiedenen Jahreszeiten und im Labor Tracerversuche angestellt sowie die Kontakt- und systemische Wirkung verschiedener Insektizide auf den Buchdrucker im Labor ermittelt. 1. Als ausschlaggebend für die vertikale Transportintensität hat sich der Zeitpunkt der Insektizidapplikation herausgestellt. Der starke Transport stammaufwärts im Mai, der sehr geringe im August und ein mittlerer im September sind neben witterungs- und standortbedingten Einflüssen auf die Jahresperiodizität des Stofftransportes der Pflanzen zurückzuführen. Transport stammabwärts fand im Freiland in nennenswertem Umfang nur im September und vor allem in der Rinde statt. 2. Bei den Freilandversuchen zeigte sich nach Applikation des Insektizides in die Rinde und in die Cambiumregion im Vergleich zur Bohrlochmethode ein geringer vertikaler aber insbesondere ein schwacher tangentialer Transport. Bei einer punktförmig ausgebrachten Bohrlochinjektion/Baum war bei den am weitesten von der Applikationsstelle entfernt genommenen Stammscheibe (3,5 m) eine tangentiale Ausbreitung des Insektizides auf bis zur Hälfte des Stammumfanges festzustellen. Das Insektizid lag allerdings teilweise soweit im Holz, daß es zur Bekämpfung der zwischen Rinde und Holz lebenden Larven und Jungkäfern nicht in Betracht kommt. Die zur Abklärung der Frage, ob Transport in für die Buchdruckerbekämpfung notwendigem Ausmaß nach Applikation von Insektiziden in und auf die Rinde stattfindet, durchgeführten Versuche ergaben, daß nach Einkerbung der Rinde rings um den Stamm, jedoch ohne den Baum zu töten, wesentlich mehr transportiert wird als nach Auftrages des Insektizides auf die unverletzte Rinde. 3. Von den acht auf Kontaktwirkung gegen den Buchdrucker geprüften Mitteln schieden drei wegen ungenügender Wirksamkeit aus. Nach Aufpinseln von Insektizid bzw. Auftragen insektizidhaltiger Paste wurde die beste Wirkung in der Rinde, weniger im Holz und fast gar keine in den Nadeln ermittelt. Wirkung im Holz trat vorwiegend bei Applikation des Insektizides in Pastenform auf.