Es sollte aufgezeigt werden, ob und gegebenenfalls unter welchen anatomischen, physikalischen und physiologischen Bedingungen Wurzelholz verkernen kann. Untersucht wurden vor allem die Baumarten Fichte und Lärche. Neben den anatomischen Merkmalen der Wurzel, wie Zellartenverteilung, Zellabmessungen, Zellkerngröße und dem Vorkommen von Speicherstoffen wurden einige physikalische Werte des Holzes, wie Holzfeuchtigkeit, Wasser/Gas-Verhältnis und Rohdichte ermittelt. Weiter wurden die Atmungsaktivität und die Peroxidaseaktivität von Holzstrahl-Parenchymzellen geprüft, um Angaben über den physiologischen Zustand des Gewebes zu erhalten. Im einzelnen konnte folgendes festgestellt werden: 1. Das Wurzelholz eines Baumes kann verkernen, wenn für diese Holzart eine Kernbildung der Sproßachse möglich ist. 2. Das Wurzelholz verkernt nur in den stammnahen Bereichen, in denen es anatomisch und in seinen physikalischen Eigenschaften dem Stammholz weitgehend ähnlich ist. 3. Die Verkernung im Wurzelholz äußert sich - ebenso wie im Stammholz - in folgenden Merkmalen: Geringere Holzfeuchtigkeit und höherer Gasanteil in den Zellen im Vergleich zum äußeren Splintholz, Absterben der Parenchymzellen, Auflösung der Stärke und Umwandlung der Zucker, Lignifizierung der Tüpfelmembranen der Parenchymzellen und der Tori der Tracheiden, Anlagerung von Kernstoffen auf die Innenwände der Zellen. 4. In stärkeren Fichtenwurzeln ist der innere, trockenere Teil ebenso als echtes Kernholz anzusehen wie das "Reifholz" in der Sproßachse. 5. Die Anzeichen einer Verkernung sind in der Wurzel bereits vor der makroskopisch sichtbaren Splint/Kern-Grenze in einzelnen Holzstrahl-Parenchymzellen erkennbar. 6. An der makroskopisch sichtbaren Splint/Kern-Grenze sterben nicht alle Holzstrahl-Parenchymzellen erkennbar. 6. An der makroskopisch sichtbaren Splint/Kern-Grenze sterben nicht alle Holzstrahl-Parechymzellen ab. Einige bleiben noch mehrere Jahre aktiv und zeigen gleich zytologische und physiologische Merkmale wie im Splintholz. Nach ihrem Absterben sind auch in diesen Zellen die genannten Verkernungsmerkmale nachweisbar.