Dimensionsstabilisierung von Holz und ihre chemisch-morphologischen Grundlagen : Dissertation, Universität Hamburg. Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät
Zur Beurteilung der Möglichkeiten und Grenzen der Dimensionsstabilisierung wurde der chemisch-morphologische Aufbau der Holzzellwand und seine Bedeutung für Sorption und Quellung behandelt. Die molekulare und übermolekulare Struktur der Holzkomponenten befindet sich in mehr oder weniger gittermäßig geordnetem Zustand. Die Interpretation der Methoden zur Kristallinitätsbestimmung der Cellulose ergibt wesentlich höhere Werte, wenn von der Biosynthese vollkommen kristalliner Baueinheiten (Elementarfibrillen) ausgegangen wird. Damit führt die Frage der Kristallinität der Cellulose zur Untersuchung der Struktur höherer Baueinheiten. Anhand verschiedener Modelle wurden die Vorstellungen einiger Autoren verglichen. Die übermolekulare Struktur der Hemicellulosen enthält hochgeordnete Bereiche, die hinsichtlich ihrer Eigenschaften mehr zum kristallinen Teil der Cellulose gerechnet werden müssen. Die Frage der chemischen Bindung der Holzkomponenten ist ungelöst. Verknüpfungen zwischen Cellulose und Hemicellulosen sind nicht direkt bewiesen worden, während für den Lignin-Hemicellulosen Komplex zumindest der Nachweis an Modellsubstanzen geführt wurde. Nach neuen Untersuchungen der Ligninverteilung in der Zellwand wurde eine hypothetische Verteilung der Hauptkomponenten in der (M+P) und der Sekundärwand einer Fichtentracheide aufgestellt. Es wurde bewiesen, daß sich er Beitrag der Holzkomponenten zu Sorption und Quellung aus Untersuchung an isolierten Bestandteilen nicht genau bestimmen läßt. Im Vergleich mit der Accessibilitätsbestimmung kommt den Komponenten angenähert ein relativer Sorptionsanteil von 19,5% (Lignin), 30,3% (Cellulose) und 50,4% (Hemicellulosen) zu.
842.2 (Behandlung zur Verringerung der Auswirkungen der Hygroskopizität) 811.12 (Zellwand) 812.2 (Verhalten in bezug auf Flüssigkeiten und Gase) 813 (Holzchemie)