Die vorliegende Arbeit bezweckte zunächst eine Darstellung der Faktoren, welche für das spanlose Zertrennen fester Körper mit Hilfe messerartiger Schneiden von Bedeutung sind. Sodann wurde versucht, speziell für den Schnitt durch Holzkörper, insbesondere den Querschnitt, Erkenntnisse zu gewinnen, die den rationellen Einsatz des spanlosen Schneidens im Hauungsbetrieb sowie bei der Bestandes- und Einzelbaumpflege fördern können. Der verhältnismäßig hohe Kraftbedarf dieser Trennmethode zieht ihr vom Wirtschaftlichen her gerade unter mitteleuropäischen Waldverhältnissen relativ enge Grenzen. Andererseits hat sie jedoch technisch und arbeitsphysiologisch große Vorteile (hohe Arbeitsgeschwindigkeit, Wegfall der Schädigung des Arbeiters durch Vibrationen usw.), und es erscheint deshalb lohnend, die Wirtschaftlichkeitsgrenze durch Ausschöpfung aller technischen Rationalisierungsreserven möglichst tief abzusenken. In diesem sinne hatten die angestellten Versuche verschiedene Fragen zum Gegenstand, die bisher noch nicht ausreichend geklärt erschienen, nämlich vor allem die Art der Abhängigkeit des Gesamtschnittkraftbedarfes vom Holzdurchmesser einerseits und vom Keilwinkel andererseits. Berücksichtigung fanden dabei auch die Probleme der zu wählenden Messerdicke und der Einfluß unterschiedlicher Holzfeuchtigkeit. Im einzelnen lassen sich folgende Hauptergebnisse konkretisieren: 1. Beim Querschnitt mit Messern durch Holzkörper stellt der Schnittkraftbedarf eine lineare, positiv steigende Funktion des Holzdurchmessers dar. 2. Der Schnittkraftbedarf sinkt oeteris paribus mit abnehmender Messerdicke und zwar so lange, bis die kritische Messerdicke erreicht ist, unterhalb derer die Schneide den Beanspruchungen beim Trennvorgang nicht mehr standhält, sondern sich zu verformen beginnt. 3. Die Regressionsgeraden Schnittkraftbedarf = f (Holzdurchmesser) weisen für variante Keilwinkel, im übrigen jedoch gleichen Bedingungen, einen charakteristischen Schnittpunkt auf und zwar bei Holzdurchmessern von etwa 10 bis 12 cm (= kritischer Holzdurchmesser). Oberhalb des kritischen Holzdurchmessers exisitiert ein optimaler, d.h. geringstmöglichen Schnittkraftbedarf gewährleistender Keilwinkel, der unabhängig von Holzdurchmesser und Messerdicke etwa bei 45° liegt. Unterhalb des kritischen Holzdurchmessers nimmt der Kraftbedarf für den spanlosen Schnitt mit leinerwerdendem Keilwinkel ab. Die Kraftbedarfsunterschiede zwischen differierenden Keilwinkeln kommen dabei um so mehr zum Tragen, je geringer die Holzdurchmesser sind. 4. Zwischen Schnittkraftbedarf und Holzfeuchtigkeit besteht eine lineare Beziehung. Mit Austrocknung steigt der Schnittkraftbedarf proportional an. Umgekehrt lassen sich grüne Äste mit Messern leichter schneiden als trockene. 5. Das zur Wertästung von Nadelhölzern entwickelte Handgerät bestätigt unter Praxisbedingungen die in dieser Arbeit gewonnenen Erkenntnisse.