Im Mittelpunkt dieser Broschüre steht die Qualität der bayerischen Flüsse und Seen: Verschiedene Aspekte der Gewässerqualität werden beleuchtet und im Kontext der naturräumlichen Ausstattung sowie der Prägung durch den Menschen erläutert. Im Vergleich zur vorigen Ausgabe aus dem Jahr 1998 konnte die Beurteilung um zwei wichtige Säulen erweitert werden: die Gewässerstruktur und das Fischmonitoring. Die bewährten Bewertungsmaßstäbe "Gewässergüte/Saprobie", "Trophie" und "chemische Beschaffenheit" bilden nach wie vor das Grundgerüst für die Beschreibung der Gewässerqualität. Alle zehn bayerischen Teileinzugsgebiete werden nach den vorgenannten Aspekten bewertet. Für Fließgewässer wird deutlich, dass der Anteil an Gewässerstrecken mit erhöhter saprobieller Belastung zurückgeht und die chemische Beschaffenheit in vielerlei Hinsicht verbessert werden konnte. Zu einem großen Teil sind diese Erfolge auf abwassertechnische Maßnahmen zurückzuführen. Das erreichte hohe Niveau auf diesem Gebiet muss gehalten und fortgeführt werden, damit die Zahl der noch belasteten Gewässerstrecken weiter abnimmt. Nach den "Erste-Hilfe-Maßnahmen" der vergangenen Jahrezehnte kann man sich heite intensiver mit den spezifischen Eigenarten und Bedürfnissen der Gewässer beschäftigen: Je nach Naturraum, Größe oder Lage hat jeder Gewässer sein eigenes Wesen, bietet andere Möglichkeiten für Mensch und Umwelt. Dem trägt die zunemende Differenzierung der Bewertungsmethoden Rechnung. Die "neueren" Verfahren zeigen Handlungsfelder im Bereich des Nährstoffumsatzes (Trophie), der Gewässerstruktur und der Belastung mit Schadstoffen. Eine erfreulich positive Entwicklung ist bei den tiefen Alpen- und Voralpenseen zu verzeichnen, die mittlerweile überwiegend nur noch gering bis mäßig mit Nährstoffen belastet sind. Dies ist vor allem den erheblichen Anstrengungen bei der Fernhaltung der Abwässer zu verdanken. Diese Methoden lassen sich allerdings nicht auf flache und kleine Seen übertragen: Hier können entscheidende Verbesserungen nur durch zusätzliche Maßnahmen zur Verminderung des flächenhaften Nährstoffeintrages erreicht werden. Insgesamt haben die Anstrengungen der Vergangenheit die Qualität der Gewässer erheblich verbessert. Die Wasserwirtschaft ist sich ihrer Verantwortung auch für künftige Generationen bewusst. Gemeinsam mit Ihrem Engagement können wir es schaffen, den positiven Trend auch in Zukunft fortzusetzen.