Die im Untersuchungsgebiet dieser Diplomarbeit, dem Talschluß des Ingeringtals im Bezirk Knittelfeld, auftretenden Probleme, wie sich immer weiter ausbreitende dichte Latschenflächen bis in Höhenlagen von ca. 1500 m herab, verstärkte Erosionserscheinungen und häufige Lawinentätigkeit sowie die dauerhafte Problematik von Gleitschneeeinwirkung, wurden durch menschliche Beeinträchtigung des Ökosystems verursacht und sind bezeichnend für dieses Gebiet. In der vorliegenden Arbeit wurde zuerst das Ausmaß der durch die anthropogene Beeinflussung entstandenen Waldgrenzendepression erfaßt und die potentielle natürliche Waldgrenze rekonstruiert. Die Ausdehnung der Latschenflächen in den letzten 50 Jahren (seit Beendigung der Weide) konnte über Luftbildvergleiche festgestellt werden, womit sich in Verbindung mit der Dokumentation der Verjüngungssituation auf der Schattseite (Nordost-exponiert) eine Sukzessionsstagnation bzw. eine Tendenz zur Latschendauerwaldgesellschaft zeigt, auf der Sonnseite (Südwest-exponiert) aber schon die Entwicklung in Richtung subalpiner Fichtenwald beginnt. Durch den Versuch einer quantitativen, und damit auch im Gegensatz zum Waldentwicklungsplan objektiven und nachvollziehbaren Erfassung von möglichst operationalen Merkmalen wurden die potentiellen Waldwirkungen (in Funktionsstufen) sowie die Wirkungstauglichkeit (in Funktionserfüllungsgraden) der derzeitigen Vegetationsformen in diesem Gebiet analysiert. Die Ergebnisse dienten als Grundlage zur Beurteilung, ob und inwieweit die von der Gesellschaft geforderten einzelnen Sozialleistungen des Waldes erfüllt werden, bzw. wurde daraus die Ausprägung der entscheidenden Bestandesmerkmale abgeleitet, damit die Bestände alle geforderten Waldwirkungen bestmöglich erfüllen. Weiters wurden Untersuchungsflächen zur Beurteilung des Gleitschneeschutzes von HEHN, 1991 nochmals aufgenommen, um Anhaltspunkte über die Effizienz der angewendeten Techniken des kombinierten Gleitschnee- und Wildschadensschutzes für die Maßnahmensetzung zu erhalten. Unter Berücksichtigung der öffentlichen und betrieblichen Nutzungsinteressen, sowie der gegebenen Rahmenbedingungen kam jene Nutzungsvariante zur Auswahl, die alle Waldwirkungen multifunktional erfüllen kann. Für diese Nutzungsvariante wurde ein waldbauliches Rahmenkonzept erstellt, daß unter den besonderen Gegebenheiten der sekundären Latschenbestände und den lagebedingt extremen Standortsverhältnissen, mit allen damit verbundenen Gefahren ein Erreichen der festgelegten Struktur- und Bestockungsziele und somit die Waldleistungen optimal gewährleistet.
25 (Behandlung fehlerhafter, in der Pflege vernachlässigter oder verlichteter Bestände) 233 ((Neu-)Aufforstung (besonderer Standorte; z.B. Dünen) [Kreuzverweise zu geeigneten Unterteilungen von 114.4, 116 oder 187. Aufforstungspolitik siehe 913/914]) [23] (Oberhalb des Meeresniveaus. Die gegliederte Erdoberfläche. Auf dem festen Land im allgemeinen. Gebirge) 174.7 (Coniferae [Siehe Anhang D]) 182.21 (Sukzession, Gesellschaftsserien (Gesellschaftsfolgen)) 384.1 (Verbauungen gegen Lawinen, Erdrutsche usw.) [436.6] (Steiermark)
Exemplarnummer
Signatur
Leihkategorie
Filiale
Leihstatus
10017872
14804
Monographie
Institut für Naturgefahren und Waldgrenzregionen - Innsbruck