Anwuchserfolg von Flaumeichen (Quercus pubescens) in sekundären Schwarzkieferbeständen (Pinus nigra) im Vinschgau : Diplomarbeit, Universität für Bodenkultur, Institut für Waldbau
Im Rahmen des "Vinschgauer Aufforstungsprojektes" wurde unter anderem versucht, bestehende sekundäre Schwarzkiefernbestände des Vinschgauer Sonnenberges in ökologisch stabilere Laubmischbestände zu überführen. Dazu wurden je 21 Flaumeichen (Quercus pubescens) in ca. 1 m¬ großen und umzäunten Kleinflächen, den sogenannten Biozellen, im Halbschatten des Kiefernschirmes eingebracht. Der unbefriedigende Anwuchserfolg und die geringe Wüchsigkeit der jungen Flaumeichen legte jedoch die Vermutung nahe, dass verschiedenste standörtliche Parameter den Anwuchserfolg negativ beeinflussen. Zur Klärung der Ursachen der unbefriedigenden Ergebnisse wurde der Einfluss verschiedenster Standorts- und Umweltfaktoren auf die Biozellen des Errichtungsjahres 1997 in Goldrain, Kortsch und Laas genauer untersucht. Daraus konnte abgeleitet werden, welche dieser Einflüsse für den Anwuchserfolg und das Wachstum der Eichen ausschlaggebend sind. Die Zusammenhänge der Einflussparameter untereinander wurden mittels logistischem Regressionsmodell analysiert. Im Zuge dieser Analyse konnte ein Prognosemodell erstellt werden, mit dessen Hilfe eine Vorhersage über Überlebenswahrscheinlichkeit einer Flaumeiche an einem bestimmten Standort mit bekannten Einflussgrößen getroffen werden kann. Die Analyse der Einflussparameter durch das logistische Regressionsmodell ergab, dass die Seehöhe zu den wichtigsten Standortparametern gehört. Mit steigender Seehöhe von 845 m.ü.M. in Goldrain, bis 1115 m.ü.M. in Kortsch nimmt die Überlebensrate von 74 % zu 29 % ab. Die Lichtökologie der Bestände wurde durch die Auswertung von Hemisphärenfotos untersucht. Es zeigte sich, dass der Anstieg der Globalstrahlung und die Änderung der Exposition der Biozellen von West nach Ost, zu einer Abnahme des Anwuchserfolges führt. Weiters konnte festgestellt werden, dass der Anwuchserfolg mit erhöhtem Deckungsgrad der Begleitvegetation, sowie durch interspezifische Konkurrenz um Wasser durch wüchsigere Eichen, rückläufig ist. Eine 25 %-ige Reduzierung des Deckungsgrades stark bewachsener Biozellen bringt eine Anhebung des Anwuchserfolges von 7 - 8 % mit sich. Der Einfluss der Herkünfte, Laatsch, Kastelbell und Eyrs ist weniger auf den Anwuchserfolg gerichtet, als auf die Wüchsigkeit der einzelnen Individuen. Das Pflanzenmaterial hat eine entscheidende Bedeutung auf den Anwuchserfolg und die Wüchsigkeit der Flaumeichen. Zweijährig ausgepflanzte Eichen (sogenannte S2-Pflanzen) weisen um 9 % bessere Anwuchserfolge und 25 % bessere Wüchsigkeiten auf als einjährige. Aufgrund der gewonnenen Erkenntnisse werden Schlussfolgerungen und waldbauliche Empfehlungen für künftige Biozellenerrichtungen gegeben.
236.4 (Überwachung (einschl. Begangspfade). Kontrolle des Verjüngungserfolgs) 176.1 (Dicotyledoneae [Siehe Anhang D]) 232.411.2 (Alter und Zahl der im Saatbeet und im Verschulbeet verbrachten Jahre) 181.21 (Beziehungen zum Licht) 113.2 (Höhenlage) 25 (Behandlung fehlerhafter, in der Pflege vernachlässigter oder verlichteter Bestände) 174.7 (Coniferae [Siehe Anhang D]) [450.323] (Südtirol)
Exemplarnummer
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10017871
14803
Monographie
Institut für Naturgefahren und Waldgrenzregionen - Innsbruck