Die Untersuchung an Markflecken der Birke und Erle zeigte folgende Ergebnisse: a) die Schließung des Larvenganges erfolgt im allgemeinen von allen Seiten gleichmäßig, vornehmlich durch die Proliferation der Holzstrahlen. Abaxial bildet sich am Wundrand eine besonders ausgeprägte Wundschicht aus Zellwandresten, Zellschleimen und Kotrückständen der Larve, die für die vorwuchernden Zellen schwer überwindbar erscheint. Die ungehindert wachsenden Zellen sind blasenförmig rund, sobald sie jedoch Kontakt mit anderen Zellen aufnehmen, flachen sich die noch plastischen Wände ab. Im fertigen Markfleck fügen sich die unregelmäßig geformten Zellen zu einem dichten Gewebe aneinander. Ihre Wände sind dann sehr dick und stark verholzt. Der Stoffaustausch der lebenden Zellen untereinander wird durch intensiven Tüpfelkontakt gewährleistet. b) Die Querschnittsgröße der Markflecken prägt sich in beiden Holzarten sehr ähnlich aus. Die radiale Ausdehnung reicht von 0,1 bis 0,5 mm, die tangentiale von 0,1 bis 2,5 mm. Der Querschnitt größerer Markflecken kann bei der Birke sowohl die Umrisse eines Rechtecks, als auch die einer plankonvexen Linse annehmen. Bei der Erle herrschen nahezu ausnahmslos Rechteckformen vor. Bie ersten, bzw. kleinsten Markflecken treten bei den hier untersuchten Proben einheitlich erst etwa in der Mitte des Jahrrings auf, während die letzten Befallstellen entsprechend weit am Jahrringende in Erscheinung treten. c) Die Zahl der in den Markfleck ein- und der aus ihm ausmündenden Holzstrahlen bleibt ungefähr gleich, wobei die Strahlen in ihrer Lage nur unwesentlich gegeneinander verschoben erscheinen. Charakteristisch für die ausführenden Strahlen ist ihre im Querschnitt sichtbare trichterförmige Verengung. Vom Markfleck ausgehend besitzen diese ihre größte Breite. Dabei erreichen sie bei der Erle rascher ihre gewöhnlichen Dimensionen als bei der Birke. Die den Markfleck flankierenden Strahlen sind in dessen Höhe nicht exakt redial orientiert, sondern beschreiben gegen die Schadstelle einen mehr oder minder starken Bogen. d) Eine Modifizierung der Holzbildung im Anschluss an den Larvenbefall ist außer bei den Strahlen auch im übrigen Gewebe zu bemerken. Insbesondere die Durchmesser der Gefäße sind deutlich geringer, dafür nimmt deren Anzahl unter Bildung eines "Gefäßgürtels" zu. Nur im unmittelbaren Anschluss an den Markfleck zeigt sich in beiden Holzarten die Tendenz, kürzere wellenförmig verlaufende Zellelemente auszubilden. e) In jungen, unkollabierten Bastschichten sind keinerlei Hinweise auf eine Larventätigkeit im Holz vorhanden. Aus den Untersuchungsergebnissen insgesamt kann zumindest für die beiden Holzarten Birke und Erle geschlossen werden, dass sich der unmittelbare Schaden der Minierfliege auf den jüngsten Holzzuwachs bezieht. Ein Hinweis auf eine direkte Zerstörung des Kambiums liegt nicht vor, wohl aber reagiert des Teilungsgewebe abaxial mit Wundholzbildung.