In der vorliegenden Arbeit wird die Drainage am Hang untersucht. Eine gemessene Wasserspiegelabsenkung in natürlich gelagertem Boden wird mit den Resultaten einer nichtstationären Modellrechnung nach Luthin und Richard (1965) verglichen. Ferner wird die Übereinstimmung zwischen den Ergebnissen stationärer Dimensionierungsformeln und der Entwässerungswirkung im Freiland untersucht. Die Versuchsanlage bestand aus zwei hangparallelen Gräben im Abstand von 270 cm, die einen tonreichen Boden bis auf die undurchlässige Schicht in 65 cm Tiefe entwässerten. Im ersten Versuchsteil wurde der Bodenkörper bis zur Bodenoberfläche gesättigt und anschließend während des Absinkens des Wasserspiegels die Druckverteilung im Boden an 28 Messpunkten mit hochempfindlichen Tensiometern registriert. Gleichzeitig wurde der Abfluss aus zwei verschiedenen Sektoren der boden Grabenwände gemessen. Die Versuche wurden im Spätherbst 1970 bei regnerischem und kühlem Wetter durchgeführt. Der Einfluss der Vegetation auf die Messresultate konnte vernachlässigt werden, weil praktisch keine Evapotranspiration stattfand. Da keine großen Temperaturschwankungen auftraten, die das Messsystem ungünstig beeinflussen, wurde bei den Druck- und Saugspannungsmessungen eine große Genauigkeit erreicht. Die Messresultate der Wasserspiegelabsenkung zeigen gegenüber der Modellösung von Luthin und Richard folgende Unterschiede: Der Wasserspiegel ist weniger stark gekrümmt als in der Modellösung. Er sinkt bedeutend schneller ab als im Modell von Luthin und Richard. Vachaud at el. (1972) stellten in einem Sandtank die gleichen Unterschiede gegenüber den Resultaten eines Hele-Shaw-Modelles fest.