Die langen Verjuengungszeitraeume, die charakteristischen Standortsbedingungen und die oft unguenstigen Strukturen der heutigen, anthropogen beeinflussten Bestockungen sind entscheidende Rahmenbedingungen fuer die Verjuengung des Gebirgswaldes. Das Ziel dieser Untersuchung war, Hinweise ueber Art und Mass von verjuengungsfoerdernden Massnahmen im Bereich von 0.25-5.0m Wuchshoehe zu erhalten. Die Untersuchung erfolgte im inneralpin-kontinentalen Unterengadin, in Ramosch, in einem Hoehenbereich von 1300-1900m ue.M., in N- bis NW- exponierten , 55-100% steilen Haengen, im Bereich des perlgrasreichen Montanen und des preiselbeerreichen Subalpinen Fichtenwaldes. Die Verjuengung wurde im Sinne eines kontrollierten Experimentes gezielt nach Besonnung, Hoehenstufe und Verjuengungshoehe ausgewaehlt. Es wurden lediglich herrschende und mitherrschende Baeumchen analysiert, da der zukuenftige Bestand groesstenteils aus ihnen hervorgehen wird. Untersucht wurde das Hoehenwachstum an 554 ausgewaehlten Messbaeumchen in Abhaengigkeit der direkten und diffusen Strahlung mit Hilfe von Fischaugephotos, sowie die Zusammenhaenge zur Struktur der Kronendachoeffnungen der Umgebungsbestockung im Bereich der Verjuengung. Die wichtigsten Ergebnisse sind: 1. Im untersuchten Entwicklungsbereich der Verjuengung ist die Strahlung wohl ein wichtiger Einflussfaktor, das Hoehenwachstum wird aber durch ein komplexes Netz von vielen, unter sich in vielfaeltigen Beziehungen stehender Faktoren beeinflusst. Deshalb resultieren nur teilweise statistisch gesicherte Aussagen. Zahlreiche gut belegte Beobachtungen ergeben ebenfalls wertvolle Hinweise fuer die praktische Waldpflege und zukuenftigen Forschungsbeduerfnisse. 2. In der Montanstufe bestaetigt sich der aus frueheren Untersuchungen bekannte wesentliche Einfluss der diffusen Strahlung auf den Hoehenzuwachs. Unter diesen inneralpinen Klimabedingungen wirkt sich zusaetzlich die Wasserversorgung deutlich limitierend aus; starke Besonnung (ueber 3h pro Tag im Mai/Juni), starke Ueberschirmung durch die Umgebungsbestockung und fruehe Ausaperung koennen zu unguenstigen Wuchsbedingungen fuehren. Durch diese besondere Bedeutung des Wasserfaktores unterscheiden sich die Verjuengungsbedingungen deutlich von denen anderer Klimagebiete. 3. Subalpin beeinflusst hauptsaechlich die Besonnung das Hoehenwachstum und bestaetigt den bekannten limitierenden Einfluss der Waerme. Demgegenueber treten die diffuse Strahlung und die Wasserversorgung in ihrer Bedeutung zurueck. Eine spaete Ausaperung wirkt durch die Verkuerzung der Vegetationsdauer negativ auf das Wachstum. In dieser Stufe unterscheiden sich die fuer das Hoehenwachstum massgebenden Faktoren nicht wesentlich von denjenigen anderer Klimaregionen. 4. Neben der Dimension und Ausformung der Kronendachoeffnungen im Bereich der Verjuengung wird der direkte Strahlungsgenuss der Baeumchen deutlich durch die Exposition und die Topographie beeinflusst. Hohe Einstrahlungen ergeben sich nur bei grossen Oeffnungen oder deutlicher Beguenstigung durch das Relief. 5. Die Stammanalysen an 37 Baeumchen bestaetigen die bekannte grosse Altersstreuung. Die an den 554 Messbaeumchen ermittelten 5jaehrigen Hoehenzuwaechse sind Maximalwerte; die effektiven sind insofern geringer, als auch die aeusserlich unversehrten Baeumchen in 30% der Faelle vor 8-14 Jahren mindestens einmal einen (verborgenen) Gipfeltriebverlust erlitten haben. 6. Die Wurzelausgrabungen bei 37 Baeumchen ergebne bis rund 70-80cm Baeumchenhoehe sehr geringe Wurzelflaechen und -massen und anschliessend ein gegenueber dem Spross ueberproportionales Wachstum, sodass bereits 1.5 bis 2.0m hohe Baeumchen bis 100m Wurzellaenge und ueber 10 m2 Wurzelflaeche aufweisen koennen. Die Verankerung erfolgt v.a. bergseits; talseitige Stuetzwurzeln fehlen (noch?) weitgehend. 7. Die Abschaetzung der speziellen Verjuengungszeitraeume bis zum Erreichen von 5m Hoehe ergibt montan einen Zeitraum von 25-85 Jahren, subalpin einen solchen v...
231.3 (Vorbereitende Maßnahmen zur Gewährleistung der natürlichen Verjüngung) 174.7 (Coniferae [Siehe Anhang D]) 561.1 (Höhenzuwachs) 181.2 (Beziehungen zum Klima. Akklimatisation. [Siehe vorzugsweise Untertitel von 4; Einflüsse durch Verunreinigungen der Umwelt siehe 181.45]) 181.36 (Wurzelbeziehungen, Wurzelentwicklung usw.) 113.3 (Neigung und Exposition (Hangrichtung)) [23] (Oberhalb des Meeresniveaus. Die gegliederte Erdoberfläche. Auf dem festen Land im allgemeinen. Gebirge) [494] (Schweiz)