Seit der Gründung der Aktiengesellschaft mit Jahresbeginn 1997 ist das Unternehmenskonzept 1997 (UK 97) Leitlinie und Symbol der neuen "Epoche" der Bundesforste. Es ist auf den Zeitraum bis 2003 ausgelegt. Der im Frühjahr 2002 gestartete Prozess der Weiterentwicklung steht unter dem Motto "Horizont 2010". Im Zentrum steht die Frage, mit welchen Strategien die ÖBf AG in die Zukunft geht. Die Ausgangsbasis dafür bildet die Evaluierung der Periode 1997-2003. Die Bewertung gibt Antwort auf folgende Fragen: Waren die im UK 97 formulierten Leitziele, Strategien und Maßnahmen richtig und sinnvoll? In welchem Ausmaß und wie wurde das UK 97 umgesetzt, und welcher wirtschaftliche Erfolg wurde erzielt? Welche Veränderungen und Auswirkungen auf Mitarbeiter, Kunden, den Eigentümer, die Volkswirtschaft und die Umwelt sind erkennbar? Die ÖBf-Ausgliederung im Vergleich: Die ÖBf AG ist eine der erfolgreichsten Ausgliederungen in Österreich. Das belegt unter anderem eine Vergleichsstudie aus dem Jahr 2001. Die Neugründung der ÖBf AG 1997 als Nachfolgerin der "alten" Bundesforste stellte eine Zäsug in der Geschichte des Unternehmens dar. Sie ermöglichte tiefgreifenden Wandel und Weiterentwicklung. Schwierige Ausgangslage: In den 90er-Jahren verschärften sich die Probleme der "alten" Bundesforste. Bürokratische Erstarrung, fehlendes Unternehmertum und Kundenferne führten zu Ineffizienz und Kostenexplosion. Den Finanzwünschen des Eigentümers konnte bei real sinkenden Holzpreisen nur durch einen immer höheren Einschlag entsprochen werden. Eine Kunden- und Mitarbeiterbefragung vor der Ausgliederung zeigte die Unzufriedenheit beider Anspruchsgruppen mit dem Betrieb und dem enormen Veränderungsbedarf. Bereits vor der Ausgliederung wurden erste Schritte gesetzt. Die per 1.1.1997 erfolgte Gründung der ÖBf AG schuf die gesetzlichen Bestimmungen für die nötigen Reformen und gab dem Management den nötigen Spielraum für den folgenden Verändeurngsprozess. Der Eigentümer erteilte der AG einen klaren Auftrag zur nachhaltigen wirtschaftlichen Nutzung der Ressourcen. Die Wahl der AG als Rechtsform trug in besonderem Maße einer strikten Rollenteilung zwischen Management und Eigentümer Rechnung. Sie wurde in der Folge von beiden Seiten gelebt. Strategisches Konzept als Wegweiser: Die vom Eigentümer formulierten Aufgaben und Aufträge wurden im UK 97 zu messbaren Zielen, Strategien und Maßnahmen für die Periode 1997-2003 konkretisiert. Das Konzept beruht auf drei Eckpfeilern: a) Strategie: Anspruchsvolle Ziele mit einem klar definierten und fokussierten Strategiebündel umsetzen. b) Struktur: Durch Reorganisation eine Struktur schaffen, welche die Zielerreichung und Strategieumsetzung maximal fördert. c) Kultur: Ein Umfeld schaffen, in dem Menschen wieder motiviert und mit vollem Einsatz an Ergebnissen arbeiten und erfolgreich sein könen. Bilanz der Entwicklung 1997-2002: Die ÖBf AG entfaltete in diesen sechs Jahren eine große Dynamik und konnte alle wesentlichen Ziele erreichen. Das UK 97 wurde aber nicht im Sinne alter Planwirtschaft exekutiert, sondern im Sinne besten Unternehmertums mit Mut und Kreativität den sich verändernten Bedingungen angepasst und innovativ weiterentwickelt. Dabei waren auch Rückschläge zu verzeichnen, die jedoch als Lernchancen verstanden und genutzt wurden. Besonders gelungen ist die Verbindung von rascher und auch radikaler Sanierung mit der sorgfältigen Entwicklung von neuen Geschäften, Organisation und Personal.