Auswirkungen von Standortwahl und Durchforstungsstrategie auf verwertungsrelevante Holzeigenschaften der Douglasie (Pseudotsuga menziesii (Mirb.(Franco))
Der Anbau der Douglasie in Deutschland begann Ende letzten Jahrhunderts mit ersten Versuchen zur Erprobung der generellen Anbaueignung, spaeter folgten ueberwiegend ertragskundlich orientierte Versuchsanbauten verschiedener Herkuenfte auf unterschiedlichen Standorten. Mitte diesen Jahrhunderts erstellte GOEHRE (1958a) eine Monographie der Douglasie und es wurden vermehrt die Holzeigenschaften generell, aber auch die Zusammenhaenge zwischen Standortwahl, waldbaulicher Behandlung und Holzqualitaet untersucht, die sich jedoch zunaechst nur auf an Einzelbaeumen festgestellte Beobachtungen stuetzen konnten. Erst spaeter sicherten u.a. HAPLA (1980) und HAPLA und KNIGGE (1985b) die Erkenntnisse ueber die Auswirkungen des Pflanzverbandes und der Durchforstungsstrategien auf die Holzqualitaet von Douglasien durch die Auswertung auch statistischen Anforderungen genuegender Stichproben - in diesem Fall aus Rheinland Pfalz - entsprechend ab. Fuer niedersaechsische Verhaeltnisse lagen in aehnlicher Weise fundierte abgesicherte Untersuchungen bislang nicht vor. Fuer die grossen heranwachsenden Anbauflaechen bestand daher keine ausreichende Kenntnis ueber die zu erwartenden Auswirkungen der derzeitigen waldbaulichen Behandlung auf die Holzqualitaetsentwicklung, bzw. ueber die Moeglichkeiten zu deren gezielter Beeinflussung. Untersuchungen der Holzqualitaet von "second-growth-Douglasien" in Nordamerika gaben Hinweise auf eine erheblich verminderte Qualitaet im Vergleich zu Holz aus "old-growth-Bestaenden". Eine Ueberpruefung der Auswirkungen der bestehenden waldbaulichen Konzepte auf die zu erwartende Holzqualitaet schien als Voraussetzung fuer eine qualitaetsorientierte Behandlung notwendig, um die bestehenden Produktionsziele "hochwertiger Stamm- und Wertholzsortimente" tatsaechlich erreichen zu koennen. Die Konzeption der vorliegenden Untersuchung war daher auf die Bestimmung und Modellierung einiger wichtiger verwertungsrelevanter Holzeigenschaften unter Beruecksichtigung von Herkunft, Standortwahl und der jeweiligen Bestandesgeschichte abgestimmt. Aus den Ergebnissen sollten Folgerungen fuer ein waldbauliches Konzept zu einer moeglichst hochwertigen Holzproduktion abgeleitet werden. Um das genannte Ziel zu erreichen, wurden vier Arbeitshypothesen zu den Aspekten des Waldwachstums, der aeusseren, sowie der inneren Holzqualitaet aufgestellt, die die Zusammenhaenge von Standortguete und waldbaulicher Behandlung einerseits und den verschiedenen Holzeigenschaften andererseits mittels statistischer Analysen von Stichproben aus charakteristischen Bestaenden ueberpruefen sollten. Aus diesem Ansatz ergab sich folgendes Untersuchungsprogramm: Es wurden vier Bestaende etwa gleichen Alters und gleicher Durchmesser ausgewaehlt, die sich hinsichtlich ihrer Wuechsigkeit (Standortguete) und waldbaulichen Behandlung (Stammzahlenentwicklung, Ueberschirmung) deutlich voneinander unterschieden. Es handelt sich dabei um einen wuechsigen, engstaendig erwachsenen Bestand im suedniedersaechsischen Bergland (A), einen wuechsigen, weitstaendig erwachsenen Bestand im Mittel-West- Niedersaechsischen Tiefland (B), sowie zwei benachbart gelegene, in der Jugend ueberschirmte, maessig wuechsige Bestaende gleicher Herkunft im Ost- Niedersaechsischen Tiefland, die eng- (C) bzw. weitstaendig (D) begruendet worden sind. Die zu untersuchenden Probebaeume sollten aus dem Hauptbestand stammen, dennoch sollte eine Untergliederung nach der soziologischen Stellung moeglich sein, um eventuell vorliegende Einfluesse bestandesinterner Differenzierung erfassen zu koennen. Aus dem ersten Bestand wurden daher sechs, von den uebrigen Bestaenden insgesamt je 12 Probebaeume aus der herrschenden Bestandesschicht ausgewaehlt, von denen je 1/3 zu den Kraft'schen Klassen I, II und III gehoerten. Zur Untersuchung der Konkurrenzverhaeltnisse im Zeitablauf wurden an den stehenden Probebaeumen zunaechst mit Hilfe einer Kronenablotung die Kronenprojektionsflaechen und die Exzentrizitae...