Nach einem Vorversuch, wobei u.a. besonders den Farbvarietaeten und insbesondere den Farbveraenderungen innerhalb der einzelnen Morphen neben Generationenfolge, Wandertrieb und Vermehrungsquote besondere Aufmerksamkeit geschenkt wurde, wurde im Jahre 1971 je eine Cinara pilicornis (Htg 1841) - Zucht unter Freiland- und Laborbedingungen angelegt und dabei der Lebenslauf der Erstgeburtenreihe, wie Schluepfung, Geburt, Postembryonalentwicklung, Groessen der geburtsreifen Laeuse, Reproduktionsperiode, Vermehrungsquote, Generations- und Populationsablauf, Morphenausbildung und -folge, Geschlechterverhaeltnis, Begattung, Eiablage und Seneszenz genau verfolgt. Das Freilandklima im Zuchtjahr war im Fruehjahr incl. Vorsommer frostfrei, kuehl und feucht. Der Sommer (Juli und August) heiss und trocken - bei Vorhandensein eines Wasserdefizites - mit raschem Uebergang vom Vorsommer zum Sommer; der Herbst war maessig warm bis kuehl und maessig feucht bis feucht. Das Laborklima dagegen wies bezueglich Feuchtigkeit und Temperatur im Jahresablauf nur geringe Schwankungen auf und lag im Mittel bei einer relativen Luftfeuchte von 52% und einer mittl. Temperatur von 22,5 Grad C. Wie die Versuche zeigen, liegen die optimalen Klimaverhaeltnisse fuer eine starke Lausvermehrung von der Einzellaus her betrachtet, bei der F1 und F2 - Generation bei einer mittleren Temperatur von 14,3 Grad C, 65% relativer Luftfeuchte, 7,3 Stunden Sonnenscheindauer und bei Vorhandensein eines Wasserueberschusses von 0,1mm pro Tag, d.h. bei ausreichender Wasserversorgung der Wirtspflanze und genuegender Nettoassimilation derselben. Diese stellt die Grundlage fuer die Aminosaeurebildung, den Wuchsstoffgang in der Wirtspflanze und der Lausernaehrung dar. Zur Zeit der minimalsten Lausvermehrung von der Einzellaus her betrachtet, innerhalb der F5 und F6 - Generation, haben wir eine mittlere Temperatur von 20,3 Grad C, 62% relativer Luftfeuchte, 8,2 Std. Sonnenscheindauer und ein Wasserdefizit von 0,4mm pro Tag zu verzeichnen. Diese Duerrezeit bei hohen Temperaturen in der Sonne fuehrt zu Versorgungsschwierigkeiten der Wirtspflanze, zu Atmungssteigerung derselben (Dissimilation) und zum Abfall der Nettoassimilation auf den Tiefpunkt - Einstellung des Spross- und Wurzelwachstums - und zeitweisen Totalausfall der Aminosaeurenbildung ueber den Trikarbonsaeurezyklus in den Wurzeln. In der Folge zur weitgehenden Aminosaeure - und Spurenelementespektrums-Veraenderung, d.h. nicht nur zu einer quantitativen sondern auch zu einer qualitativen Nahrungsveraenderung fuer die Lachniden und ihren Symbienten die sich letztlich in Bildung kleinerer und weniger Nachkommen (Fertilitaetsabnahme) sowie Entstehen von Totgeburten aus - wirkt und zur Einstellung von Honigtauabgaben und Wachswollausscheidung fuehrt. Anfang Juli sterben von der F5 und F6 - Generation ueber ihren Symbientenverfall 99% und mehr an Hunger ab. Ab der F7, also der 8. Generation, die an Groesse wiederum zunimmt und ausserdem wiederum Honigtau abscheidet, haben wir mit einer mittleren Temperatur von 11,1 Grad C, 71% relativer Luftfeuchte, 5,1 Std. Sonnenscheindauer und einem Wasserueberschuss von 0,4mm pro Tag, also relativ guenstige Klimaverhaeltnisse im Semptember und dies wirkt sich nun ueber die maximale Nettoassimilation der Maitriebnadeln in diesem Monat sehr positiv auf die Lausernaehrung, damit auf ihre Entwicklung und Honigtauabgabe aus. Die Temperatur wirkt zum Teil direkt und indirekt ueber die Pflanze auf den Entwicklungsgang (Embryonalentwicklung) der Cinara pilicornis ein. In den kuehleren Fruehjahrstagen wirkt sie teils positiv und negativ (Entwicklungsverzoegerung oder -Beschleunigung), in den heissen Sommertagen wirkt sie ueber die Pflanze nur negativ auf die Lausentwicklung ein. Bei sehr variablen Witterungsablaeufen mit staendigem Temperaturwechsel kann durch kalte und heisse Perioden die Entwicklung der Laus durch Einschaltung von Latenzzeiten derselben stark verzoegert werden, wobei heiss-tro..