Die Oberflaechen-Rauhigkeit von Messerfurnier und Schaelfurnier der Douglasie (Pseudotsuga menziesii (Mirb.) Franco) in Abhaengigkeit von Bestandesbehandlung und Furniertechnik
Das knapper werdende Angebot an furniertauglichen Hoelzern auf dem deutschen wie auch dem europaeischen Holzmarkt ist Anlass fuer eine Suche nach - vor allem auch schaelfaehigen - Ersatzbaumarten aus heimischen Anbauten. Die Douglasie ist als eher schnellwuechsige Gastbaumart unter den Nadelhoelzern in Westeuropa waldbaulich eingefuehrt. Waehrend ihre Schnittholzeignung schon mehrfach untersucht wurde, ist ueber ihre hoeherwertige Verwendung in Form von Messerfurnier oder Schaelfurnier noch wenig bekannt. In Nordamerika wird engringig erwachsenes Douglasienholz aus Urwaldbestaenden (Old-Growth) seit langem zur Herstellung hochwertiger Furniere und Holzwerkstoffe herangezogen. Douglasien aus "Second-Growth"-Bestaenden jedoch werden hinsichtlich ihrer Furniertauglichkeit wegen der hoeheren Zuwaechse und der damit verbundenen, veraenderten Holzeigenschaften von der Holzindustrie bislang skeptisch betrachtet. Diese Unsicherheit in der Qualitaetseinschaetzung trifft auch fuer die in Europa unter aehnlichen Bedingungen erwachsenen Douglasien-Bestaende zu. Der Rauhigkeit als Oberflaechen-Eigenschaft von Furnieren kommt bei der Herstellung, Verwendung und Verwertung der verschiedenen Zwishcen- und Endprodukte auf Furnierbasis eine zum Teil erhebliche technische und aesthetische Bedeutung zu. Ihre Auspraegung beeinflusst damit die Produktion und den Verkaufserloes. Die fuer Furniere typische Oberflaechen-Rauhigkeit kann mehrere Ursachen haben. Neben der Variation der Schneidebedingungen bei der Furnierherstellung scheint den inneren Holzstruktur-Merkmalen ein besonderer Einfluss zuzukommen. In der Literatur kontrovers diskutiiert wird besonders der Einfluss der Jahrringbreite auf die Furnierqualitaet, wobei breite Jahrringe teils als rauhigkeitserhoehend, teils als rauhigkeitsmindernd angesehen werden. Vor diesem Hintergrund ist es daher Ziel dieser Arbeit, den Einfluss verschiedener anatomischer und physikalischer Holzeigenschaften - insbesondere der Jahrringbreite - auf die Oberflaechen-Rauhigkeit von Furnieren zu untersuchen. Auf dieser Basis kann der Einfluss verschiedener waldbaulicher Bestandesbehandlungs-Strategien auf die furnierbedeutsamen Holzeigenschaften abgeschaetzt werden. Daneben sollen die Auswirkungen unterschiedlicher Furnier-Herstellungstechniken (industrielles Messern und Schaelen, sowie Mikrotomieren als "idealer" Furnierschnitt) untersucht werden. Das Versuchsmaterial stammt aus einem 54jaehrigen Douglasien- Reinbestand des niedersaechsischen Forstamtes Goehrde und umfasst drei Kollektive mit je sechs Baeumen, die sich durch unterschiedliche Jahrringbreiten deutlich unterscheiden. Die drei Kollektive repraesentieren somit unterschiedliche waldbaulich Behandlungsweisen. Denkbare Einfluesse durch Alter, Provenienz, Klima und Standort auf die Oberflaechen-Rauhigkkeit koennen durch dieses Versuchsdesign ausgeschlossen werden. Wegen der altersbedingt noch geringen Stamm-Dimensionen haben die ermittelten Abhaengigkeiten zwischen Holzeigenschaften und Oberflaechen-Rauhigkeit vor allem einen zukunftsgerichteten Aussagewert. Die untersten zwei Meter eines jeden Stammes werden zu Messerfurnier, ein darueber liegendes 1,60 Meter langes Stueck zu Schaelfurnier verarbeitet. Die Furniere werden jeweils industriell gefertigt. Aus den Stammhoehen 2m, 4m sowie in 30% und 60% relativer Stammhoehe werden Stammscheiben entnommen, um folgende qualitaetsbestimmende Merkmale zu ermitteln, von denen ein Einfluss auf die Oberflaechen-Rauhigkeit erwartet werden kann: Abholzigkeit, Ovalitaet und Exentrizitaet, Kern- und Splintanteile, Jahrringbreite, Fruehholz- und Spaetholz-Anteile, Rohdichte sowie Holzfeuchte. Um den Einfluss der Holzbearbeitung auf die Oberflaechen-Rauhigkeit der Furniere zu ermitteln, werden in einem Nebenversuch konditionierte Vollholzproben desselben Versuchsmaterials mit einem Mikrotom tangential ueberschnitten. Mit diesem "simulierten" Furnierschnitt, der unter Laborbedingungen und mit aeusserster Sorgf...
832.281 (Furniere) 826.1 (Schälen) 826.2 (Messern) 811.4 (Zuwachsringe, Jahrringe [vgl. auch 811.2 und 815.2. Siehe 561.24 für Dendrochronologie]) 812 (Physikalische und mechanische Eigenschaften) 815.2 (Einflüsse der Wachstumsgeschwindigkeit auf die Holzeigenschaften) 174.7 (Coniferae [Siehe Anhang D])