Die Subvention als Mittel staatlicher Wirtschaftslenkung ist heute vielfaeltiger Kritik unterworfen. Auch fuer den Agrarsektor wird mangelnde Effizienz dieses Lenkungsinstruments angenommen. Ziel der vorliegenden Arbeit ist die Beurteilung der Konzeption und der Wirkungen forstwirtschaftlicher Subventionen am Beispiel des Forstamtes Oldenburg der Landwirtschaftskammer Weser-Ems im aeussersten Nordwesten der Bundesrepublik Deutschland. Definition. Wegen der in der volkswirtschaftlichen Literatur unterschiedlichen Definitionen fuer den Begriff der "Subvention" werden in der vorliegenden Arbeit darunter "Geldzahlungen an forstwirtschaftliche Unternehmen ohne unmittelbare oekonomische Gegenleistung" verstanden. Untersucht werden die Subventionsgestaltung auf der Subventionsgeberseite und die Subventionswirkungen auf der Subventionsnehmerseite. Ziele, Information, Vollzug und bisherige Evaluierung. EG, Bund, Land, Landkreise und Gemeinden waren in unterschiedlicher Zusammensetzung an der Subventionierung des Privatwaldes im Untersuchungsgebiet beteiligt. Fuer diese Subventionsgeber wurde angenommen, dass die mit der Subventionsvergabe angestrebten Ziele operational sind, Zielsetzung und Wirkungskontrolle auf ausreichenden Informationen beruhen, ordnungspolitisch bedenkliche Erhaltungssubventionen keine vorrangige Bedeutung haben und die rechtliche und administrative Gestaltung der Subventionsvergabe zweckmaessig ist. Hierfuer wurden die von den Subventionsgebern formulierten Ziele, das erforderliche und das derzeit vorhandene Informationspotential sowie die fuer die Mittelvergabe massgeblichen Rechtsgrundlagen und Verwaltungsablaeufe zusammengestellt und hinsichtlich der Erfuellung von Operationalitaetskriterien sowie durch Gegenueberstellung mit den angestrebten Zielen analysiert. Die wirtschaftspolitischen Absichten wurden anhand einer quantitativen Zuordnung des Mitteleinsatzes festgestellt. Ferner wurde die bisherige Evaluierung der Foerderung im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe "Foerderung der Agrarstruktur und des Kuestenschutzes" einer kritischen Wuerdigung unterzogen. Hinsichtlich der aufgestellten Annahmen musste festgestellt werden, dass die Zielformulierungen der Subentionsgeber Operationalitaetskriterien nicht erfuellen, sondern allenfalls als Leitziele anzusehen sind. Das Informationspotential fuer die Aufstellung forstpolitischer Ziele und fuer die Wirkungskontrolle der ergriffenen Massnahmen ist unzureichend, vor allem durch das Fehlen der forstliche Rahmenplanung und einer aktuellen Waldfunktionskartierung. Bei den der Subventionsgewaehrung zugrundeliegenden wirtschaftspolitischen Absichten dominieren Notstands- und Aufbausubventionen deutlich vor rein erhaltenden Foerderungsmassnahmen. Katastrophenbedingte Foerderungsmassnahmen haben einen Anteil von 75% am gesamten Mittelvolumen. Die administrative Handhabung der Foerderung laesst erhebliche Reibungsverluste vor allem bei der zeitlichen Abwicklung sowie Mitnahmeeffekte vermuten. Mangels operationaler Ziele kann auch die derzeitige Form der Evaluierung der Foerderungsmassnahmen wenig zu ihrer laufenden Korrektur hinsichtlich verbesserter Effizienz beitragen. Inanspruchnahme der Foerderprogramme. Fuer die Wirkungen der Subvention auf der Subventionsnehmerseite wurde, entsprechend den Leitzielen der bedeutendsten Subventionsgeber, angenommen, dass sie zur Sicherung der Existenz land- und forstwirtschaftlicher Betriebe fuehrt, Produktionsfaktoren in gesellschaftlich gewuenschte Bereiche lenkt und die Forststruktur verbessert. Eine besondere Beachtung verdient dabei die Erstaufforstung. Ferner wurde angenommen, dass die Beratungskapazitaet eine Grenze fuer das eingesetzte Mittelvolumen darstellt. In der Arbeit wurden Foerderungsantraege aus einem Landesprogramm, dem "Gruenen Plan", der Gemeinschaftsaufgabe "Verbesserung der Agrarstruktur und des Kuestenschutzes" sowie fuer einen Teil des Untersuchungsgebietes der Wiederaufforstung der Sturmschadensflaechen ...