Lysimeterversuche zum Verlagerungsverhalten von Methabenzthiazuron und geloestem organischen Kohlenstoff in einer Parabraunerde, Aufbau von zwei Klimamesstationen und Untersuchungen zur Validierung des Lysimetersystems
Zur weiteren Validierung des Lysimetersystems wurde ueber einen zweieinhalbjaehrigen Zeitraum ein Vergleich der Bodentemperatur und der Wassergehalte in fuenf 1 m2-Lysimetern mit 110cm tiefen, ungestoerten Bodenprofilen (Parabraunerde) in der Lysimeterstation Juelich (Forschungszentrum Juelich) und im Merzenhausener Feld (Entnahmeort der Lysimeter) durchgefuehrt. Neben einem Fuehrungsrohr zur Wassergehaltsbestimmung mit einer Neutronensonde wurden Temperaturhuehler und Druckaufnehmer-Tensiometer in den Tiefen 5, 10, 30 sowie 60cm eingebaut. An beiden, ca. 10km auseinanderliegenden Standorten wurde jeweils eine Messtation zur Erfassung der Bodentemperatur, der Lufttemperatur, der Luftfeuchte, der Windgeschwindigkeit und des Niederschlages aufgebaut. In der Lysimeteranlage Juelich wurde zusaetzlich ein Sensor zur Messung der Einstrahlungsintensitaet installiert. Zur Untersuchung des Wirkstoffuebergangs in die Bodenloesung und des Versickerungsverhaltens in der ackerbaulich intensiv genutzten Parabraunerde erfolgte im November 1988 in zwei Lysimetereinheiten eine praxisgerechte Vorauflaufspritzung von 248 bzw. 264 mg m-2 (Phenyl-U-14C)Methabenzthiazuron in einer W.P. 66,7%- Formulierung zu Winterweizen. Dies entsprach einer Aufwandmenge von 3,7 bzw. 4,0 kg ha-1 Tribunil. Zur Untersuchung der DOC-Konzentrationen und der DOC- Verlagerung in der Parabraunerde wurde in einem weiteren Lysimeter im Oktober 1988 eine Duengung mit 631 g m-2 14C-markiertem Haferstroh, entsprechend einer Praxisgabe von 60-80 dt ha-1, durchgefuehrt. Nach der Haferstroh- bzw. Methabenzthiazuron-Anwendung wurden zur kontinuierlichen Beprobung der Bodenloesung in je einem Lysimeter in den Tiefen 10, 20, 40 und 60cm jeweils zwei Saugkerzen installiert. Wassergehalt- und Bodentemperatur-Vergleich in Lysimeter/Feld. 1.) Beim Vergleich der Wassergehalte in 1 m2-Lysimetern und dem Feldstandort ergab sich eine relativ gute Uebereinstimmung in den Phasen mit hohen Wassergehalten von etwa 35 Vol.-% waehrend der Winter- und Fruehjahrsperioden, wobei stets im Lysimeter um 5 Vol.-% geringere Messwerte gemessen wurden. Mit Beginn des intensiven Pflanzenwachstums in den Monaten Mai/Juni erfolgte ein sehr rascher Wasserentzug aus den Lysimetern auf 10-15 Vol.-% Feuchte im Vergleich zu 15-25 Vol.-% im Feld. Die Abweichungen zwischen Lysimeter und Feldstandort sind hauptsaechlich auf die geringe Profiltiefe der Lysimeter von 110cm zurueckzufuehren. In den Monaten mit einer positiven Wasserbilanz wurde im Feld eine deutlich hoehere Wasserspeicherung aufgrund eines Wasserstaus in tieferen Bodenschichten beobachtet. In den Monaten mit einer ausgepraegten negativen Wasserbilanz fehlte dieser Bodenbereich als Reservoir fuer das kapillar aufsteigende Wasser in den Lysimetern und fuehrten somit waehrend der Sommermonate z.T. zu erheblichen Unterschieden. 2.) Ein Vergleich der Temperaturverlaeufe ...