Quantitative und qualitative Bewertung von Stammfaeule in einem Fichtenforstbetrieb. Fallstudie in Bestaenden der Forstverwaltung Nasswald (MA 49), Niederoesterreich Rax - Schneeberggebiet
Die Stammfaeule verursacht schwerwiegende Schaeden unterschiedlicher Art am stehenden Bestand. So stellt sie neben dem monetaeren Verlust auch einen Risikofaktor fuer die Nachhaltigkeit der Bestaende dar. In der vorliegenden Untersuchung in der Forstverwaltung Nasswald, Magistratsabteilung 49, an der niederoesterreichisch-steirischen Grenze wird das Ausmass und die Bedeutung dieser Problematik untersucht. Insgesamt standen vier Nutzungsstandorte zur Verfuegung. Die Darstellung der Ergebnisse erfolgte in zwei Teilen, wobei der erste Teil die Erhebung des Faulholzausmasses und dem damit verbundenen oekonomischen Verlust darstellt und der zweite Teil die Faeuleentwicklung in Abhaengigkeit verschiedener Faktoren zu erklaeren versucht. Zur Erhebung des Faeuleausmasses wurde der Anteil der Faulholzmasse an der gesamten eingeschlagenen Holzmenge erfasst. Der Berechnung des finanziellen Verlustes liegt neben der Faulholzmasse auch die geaenderte Ausformung zugrunde. Bei der Faeuleentwicklung wurde der jaehrliche vertikale Faeulefortschritt in Abhaengigkeit der Wundentstehung (Schael- oder Rueckeschaeden) und bezugnehmend auf verschiedene Wundparameter untersucht. Ergebnisse der Untersuchung: 1. Der Faulholzanteil betraegt im Durchschnitt 18,4% der gesamten Holzmasse. 2. Die errechneten Erloeseinbussen belaufen sich auf 109,2 OeS/Efm o.R. bezogen auf die Gesamtholzmasse. 3. Beim vertikalen Faeulefortschritt, getrennt nach Rueckeschaeden und Schaelschaeden, wurde ein Unterschied festgestellt der jedoch nicht statistisch abgesichert ist. 4. Die Faeuleentwicklung in vertikaler Richtung betraegt bei einem mittleren Wundalter von 28,5 Jahren im Durchschnitt 11,5 cm/Jahr. 5. Zwischen dem Alter der Wunde und dem durchschnittlichen jaehrlichen Faeulefortschritt besteht ein exponentieller Zusammenhang. 6. Gemessen an der Anzahl beschaedigter Baeume weisen 16% keine Faeule auf. 7. Isolierte Pilze bei der Kernfaeule: - Heterobasidion annosum 83,3% - Armillaria mellea Kumm. s. lato 16,7%. Isolierte Pilze bei der Wundfaeule: - Stereum sanguinolentum 28,4% - Ascocoryne sarcoides 15,0% - Heterobasidion annosum 14,9% - Deuteromyceten und Ascomyceten 25,9%.