Das Ziel dieser Arbeit lag darin, herauszufinden, inwieweit Auswirkungen von elektromagnetischen Feldern auf Pflanzen belegbar sind. Dabei muss strikt zwischen potentiellen Einfluessen niederfrequenter elektromagnetischer Felder (0-30 kHz) und denjenigen hochfrequenter elektromagnetischer Felder (30 kHz-300 GHz) unterschieden werden, da diese hinsichtlich ihrer Wirkungen voellig verschieden zu beurteilen sind. Niederfrequente elektromagnetische Felder enstehen bei der Erzeugung und Uebertragung elektrischer Energie. Die wichtigste energietechnische Frequenz ist die Netzfrequenz der allgemeinen Energieversorgung, sie betraegt in Europa 50 Hz, in den USA und Japan 60 Hz. Niederfrequente elektromagnetische Felder koennen durch ihre gut dokumentierte Reizwirkung Einfluss auf Organismen nehmen, wobei die sogenannte Reizschwelle ueberschritten werden muss, um eine Erregung von Zellen auszuloesen. Oberhalb einer bestimmten Grenzfrequenz (ca. 25 kHz) ist keine Erregung der Zellen mehr moeglich. Niederfrequente elektromagnetische Felder bewirken eine Veraenderung des Membranpotentials an den Biomembranen. Im Laborversuch konnten bisher folgende Wirkungen von niederfrequenten elektromagnetischen Feldern an Pflanzen oder Pflanzengeweben nachgewiesen werden: - elektrisches Feld: - Korona induzierte Spitzenschaeden und Verfaerbungen - Wurzelwachstumshemmung durch feldinduzierte Veraenderungen des Membranpotentials - elektrische und magnetische Felder: - Verlaengerung des Mitosezyklus - Ausrichtung von Chloroplasten. Im Zusammenhang mit Freileitungen wird immer wieder die Frage aufgeworfen, ob die Korona induzierte Ozon- und Ionenproduktion zum Waldsterben beitragen kann. Alle angefuehrten Autoren, mit Ausnahme von Berends, sind sich einig, dass die Ozonbildung durch Freileitungen verglichen mit der natuerlichen Hintergrundkonzentration und der Erzeugung im Photosmog marginal ist und dass diesbezuegliche Auswirkungen auf die Vegetation nicht zuerwarten sind. Der einzige belegbare Effekt von Freileitungen ist die Verbrennung der aeussersten Zweigspitzen durch induzierte Korona, wenn sich die Baeume zu nahe an der Leitung befinden. Ein Punkt der Arbeit befasst sich mit der oekologischen Bewertung von Hochspannungsleitungstrassen, insbesondere mit der Frage, ob Hochspannungskabel in oekologischer Hinsicht besser zu beurteilen sind als Freileitungen. Zahlreiche oekologische und technische Kriterien, lokale Bodenaustrocknung, Zerstoerung des Bodengefueges, Gefahr eines Oelaustritts, Auswirkungen auf oberflaechennahe Grundwasserstroeme und relative Stoeranfaelligkeit, um nur einige zu nennen, sprechen gegen die Hochspannungsverkabelung ueber groessere Distanzen. Wegen der optischen Vorteile waere aber zumindest im Spannungsbereich zwischen 10 und 30 kV der Verkabelung zu geben. Die dominante Wirkung hochfrequenter elektromagnetischer Felder beruht auf der Erw..