Die Einfluesse verschiedener Bodenbearbeitungen auf junge Kiefern und die Bodenvegetation, auf den Boden und die Naehrelemente im Oekosystem - am Beispiel von Untersuchungen auf Sand- und Schluffboeden in der Oberpfalz (Bayern)
Hintergrund, Zielsetzung, Material und Methode. Wegen der defizitaeren Ertragslage in der Kiefernwirtschaft besteht die Notwendigkeit, die erheblichen Investitionen fuer Kulturbegruendungen zu senken. Bodenbearbeitungen leisten hierzu durch Sicherungen des Ueberlebens der meisten Jungpflanzen und der Senkung der Kosten fuer Nachbesserungen und Pflegearbeiten einen wesentlichen Beitrag. Neben diesen Vorteilen koennen aber auch Nachteile in Form von Naehrstoffverlusten auftreten, die Bodenverschlechterung, Zuwachsrueckgang der Bestaende und Gewaessereutrophierung nach sich ziehen koennen. Das Ziel der vorliegenden Arbeit war daher, Bodenbearbeitungen, die bei der Kiefernkulurbegruendung zur Pflanzplatzvorbereitung angewendet werden, auf ihre Vor- wie auch Nachteile hin experimentell zu pruefen. Die Versuche wurden auf zwei repraesentativen Kiefernstandorten, einem grundwasserfernen armen Sandboden und auf einem verdichteten Schluffboden in der Oberpfalz/Bayern angelegt. Bei der Wahl der Bodenbearbeitungsverfahren wurden praxisorientierte nur oberflaechennah wirkende Verfahren beruecksichtigt, bei deren Einsatz Stockrodungen und tiefgreifende Bodenstoerungen nicht erfolgen. Folgende Varianten, geordnet nach dem Grad der Oberbodenstoerung, waren in dem Versuch einbezogen: - Keine Bodenbearbeitung, - Bodenbearbeitung mit Waldstreifenpflug, - Bodenbearbeitung mit Scheibenegge, - Bodenbearbeitung mit Fraese. Die Auswirkungen der genannten Bodenbearbeitungsverfahren wurden hinsichtlich folgender Parameter untersucht: 1) Anwuchserfolg, Hoehen- und Durchmesserentwicklung, Differenzierung und Produktion an ober- und unterirdischer Biomasse von jungen Kiefern, (2) Deckungsgrad, Artenzusammensetzung und Biomasseproduktion der Bodenvegetation, (3) Mengenaenderungen der Humusauflage, Feinerderaumgewichte und pH-Werte des Bodens, (4) Naehrstoffvorraete am Standort. Der Versuch wurde 1974/75 mit 2jaehrigen Kiefern (10000/ha) angelegt. Die Aufnahmen fanden ueberwiegend 1986, also in den inzwischen 14jaehrigen Kieferjungbestaenden, statt. Waehrend der gesamten Versuchsdauer wurden zahlreiche Daten erhoben, deren Ergebnisse hier einbezogen sind. Ergebnisse - Ausfaelle in den Kiefernkulturen. Zur Beurteilung des Anwuchserfolges wurden die Ausfaelle in den ersten Jahren nach der Kulturbegruendung aufgenommen, die folgendes ergaben: - Die Ausfaelle waren wegen der starken Trockenheit im Fruehjahr 1975 sehr hoch und betrugen auf den unbearbeiteten Parzellen auf SAND 50%, auf SCHLUFF 24%. - Bodenbearbeitungen reduzierten die Ausfaelle auf die Haelfte bis ein Fuenftel der oben genannten Werte. - Die geringsten Ausfaelle traten auf Pflugstreifen ein. Dieser Vorteil gegenueber den uebrigen Verfahren liess sich jedoch statistisch nicht absichern. - Die Ausfaelle sind trotz vorbeugender Tauchung hauptsaechlich auf Ruesselkaeferbefall zurueckzufuehren. Die Kiefern auf ...