Der stetig steigende Bedarf an Holz und an Produkten, die aus dem Rohstoff Holz hergestellt werden, verlangt neben einer gesteigerten Produktion und oekonomischen Nutzung in erster Linie verbesserte Kenntnisse ueber die Zusammenhaenge zwischen Rohstoffeigenschaften und Produkt. Dies gilt in besonderer Weise fuer industrieholzverarbeitende Betriebe. Holz erweist sich als Rohstoff fuer die Zellstoff- und Papierindustrie bislang als unersetzbar. Auch in Laendern mit hohen Altpapier-Recyclingquoten, wie zum Beispiel der Bundesrepublik Deutschland, wird zukuenftig neben Industrierestholz weiterhin frisches Waldholz benoetigt, um aus diesem reissfeste Primaerfaserstoffe fuer die Papier- und Kartonherstellung zu erzeugen. Der Verbrauch an Zellstoff, Papier und Pappe betraegt in den industrialisierten Laendern Nordamerikas und Europas bis zu 300 kg/Einwohner/Jahr. Im Gegensatz dazu konsumieren afrikanische Laender zum Teil nur 5 kg/Einwohner/Jahr. Selbst wenn davon ausgegangen werden kann, dass die erstgenannten Verbrauchsziffern weltweit nicht erreicht werden, zeichnet sich langfristig ein erheblich steigender Bedarf ab. Vor diesem Hintergrund wird der Versuch verstaendlich, insbesondere in den Tropen und Subtropen, aber auch in den gemaessigten Breiten, Industrieholz in schnellwachsenden Holzplantagen zu erziehen. Tatsaechlich gelingt es hier, kurzfristig grosse Holzmengen bereitzustellen. Demgegenueber muss in den "Hochlohnlaendern" festgestellt werden, dass sich die Produktion von Industrieholz als zunehmend kostenaufwendig, in vielen Faellen auch als defizitaer erweist. Als Folge hieraus kam es zur Entwicklung neuer waldbaulicher Modelle mit dem Ziel, auf die Produktion schwachen Holzes zu verzichten. Beide Loesungen, sowohl die Nutzung schnellwachsender Holzplantagen als auch die Wahl entsprechend grosser Standraeume fuer den Einzelbaum in der Jugend, fuehren zu entsprechend schnellem Wachstum, mit hieraus resultierenden breiten Jahrringen. Ob und wie sich diese Wachstumsbedingungen in veraenderten, verwendungsrelevanten Holzeigenschaften manifestieren und sich insbesonders auf die Ausbeute und die Fasereigenschaften von Zellstoffen auswirken, soll in der vorliegenden Arbeit untersucht werden. Eine umfassende Auswertung der Literatur zeigt, dass bislang keine Untersuchungen vorliegen, die sich auf der Basis einer ausreichend grossen Stichprobe mit Holz unterschiedlicher Jahrringbreiten hinsichtlich der moeglichen Auswirkungen auf Zellstoffausbeute und Zellstoffqualitaet beschaeftigen. Auch die verknuepfte Betrachtung von quantitativen und qualitativen Fragen steht aus. Um nur einige Gruende fuer diese Luecke zu nennen, sei zunaechst auf die divergierenden Wachstumsbedingungen in nordeuropaeischen, nord- und suedamerikanischen Laendern verwiesen, aus welchen aehnliche Untersuchungsansaetze bekannt sind. Die Arbeiten basieren auf Holz wesentl...