Motorsaegenunfaelle nehmen in der Land- und Forstwirtschaft (baeuerlicher Bereich) seit dem Jahr 1979 kontinuierlich ab. Im Jahr 1991 wurde mit 439 Motorsaegen-Arbeitsunfaellen ein Tiefststand erreicht. Dennoch ist dieser "Tiefststand" noch viel zu hoch und muesste in den kommenden Jahren noch stark unterschritten werden. - Unfaelle mit Motorsaegen sind ueberwiegend folgenschwere Unfaelle (Schnittverletzungen); 84 Prozent der Verunfallten mussten zur Unfallversorgung bzw. Unfallheilbehandlung in ein Krankenhaus (43 Prozent ambulant, 41 Prozent stationaer). Der durchschnittliche stationaere Krankenhausaufenthalt betraegt 8 Tage. Jeder Motorsaegenunfall zieht durchschnittlich 24 Arbeitsausfallstage nach sich. Die untersuchten 479 Motorsaegenunfaelle verursachten insgesamt 11.527 Arbeitsausfallstage. Die wirtschaftliche Komponente erreicht dadurch eine beachtliche Dimension. (Unfallverhuetung ist wirtschaftliche Notwendigkeit!) - Es besteht kausale Zusammenhaenge zwischen Unfallgeschehen, Unfallfolgen, Schutzausruestung u.a. einerseits und dem Ausbildungsstand der Verletzten andererseits. - 50 Prozent der Verletzten schneiden nur wenig mit der Motorsaege (18% gelegentlich, 14% bis 10fm, 18% bis 20fm jaehrlich). Dieses geringe Arbeitspensum mit der Motorsaege laesst auf eine gewisse "Nebensaechlichkeit" und "Unterordnung" der Motorsaegenarbeit schliessen. - Zunehmend verwenden auch Bauern modernere Motorsaegentypen. Dennoch sind an den Unfaellen noch (zu) viele Altgeraete beteiligt. 36 Prozent der Unfallsaegen sind ohne Kettenbremse und 13 Prozent ohne AV-Griffe ("Uraltgeraete"). - Beim Entasten ereignen sich die meisten Motorsaegenunfaelle (37 Prozent), danach reihen sich die diversen Schneidearbeiten am Hof (13 Prozent), das Ablaengen von Staemmen (11 Prozent) und das Brennholzschneiden beim Hof (8 Prozent). - Als Unfallhergang (objektive Unfallursache) wird der Motorsaegenrueckschlag (23 Prozent), das sich Schneiden nach Beendigung des Schnittes bzw. Durchgleiten der Motorsaege (23 Prozent), das sich Verletzen infolge Ausrutschen und Stuerzen (17 Prozent) und das Wegschleudern der Motorsaege infolge verspanntem Ast/Holz (9 Prozent) angefuehrt.