In einem Fichtenbestand der montanen Lage am Schwendberg/Zillertal wurden anhand der Bohrkernmethode die Feinwurzelbiomasse (< 2mm Dm.), die Feinwurzelnekromasse und die Anzahl der lebenden Wurzelspitzen waehrend der Vegetationsperiode 1986 gemessen. Die Feinwurzelverteilung richtet sich nach dem vorliegenden Bodentyp eines Podsol und liegt mit ca 94% Massenanteil innerhalb der obersten 10cm der Bodenschicht. Bei den Untersuchungen zeigte sich deutlich, dass das Wachstum der Wurzeln zu Beginn der Vegetationsperiode deutlich hoeher lag als am Schluss. Dabei konnten fuer die Biomasse Hoechstwerte Ende Juli festgestellt werden (0,540g TG/100ml), fuer die Anzahl der lebenden Wurzelspitzen Ende Mai (1059 Ws./100ml). Die Hoechstwerte fuer die Nekromasse wurden gegen das Ende der Messperiode hin, im Oktober erreicht (0,892g.TG/100ml). Die Gruende dafuer liegen einerseits bei den Bodenfaktoren wie Temperatur und Feuchte, andererseits auch in der endogenen Rhythmik des Wachstums: Im Mai, nachdem die Schneedecke abgeschmolzen war und die Bodentemperatur anstieg, wurde eine grosse Anzahl an lebenden Wurzelspitzen gebildet. Dies fuehrte dann im Zusammenhang mit steigenden Temperaturen und noch gut wassergesaettigten Boeden zu einem sehr hohen Biomasseanteil Ende Juli. Der folgende Abfall der Wurzelspitzenzahlen (bis 101 Ws./100ml am 19. Oktober) gegen das Ende der Vegetationsperiode ist vorwiegend endogen bedingt. Die hohen Nekromasse-Werte im Oktober sind wohl auf die vorangegangene sukzessive Anhaeufung von abgestorbenem Wurzelgewebe bei gleichzeitig schlechten Bedingungen fuer Destruenten (niedrige Temperaturen) zurueckzufuehren. Im Vergleich der Biomasse/Nekromasse- Verhaeltnisse konnte festgestellt werden, dass, mit Ausnahme des ersten Messtermins, waehrend der gesamten Vegetationsperiode eindeutig hoehere Nekromasse-Anteile im Bodenraum vorlagen (bis B/N = 0.2195 am 19. Oktober).