Die Standardisierung von Fernerkundungsdaten durch die Korrektur der Effekte von zeitlich und raeumlich veraenderlichen Aufnahmebedingungen ist Voraussetzung fuer eine verbesserte Interpretation der Daten und ist insbesondere fuer Ueberwachungsverfahren und die Integration der Daten in geokodierte Informationssysteme unabdingbar. Die daraus abgeleitete Zielsetzung der vorliegenden Arbeit ist die Atmosphaerenkorrektur von multispektralen Satellitendaten im solaren Spektralbereich. Am Beispiel des Landsat/TM wird ein Algorithmus zur Atmosphaerenkorrektur von multispektralen Satellitendaten entwickelt und an Datensaetze eines Testgebietes bei Freiburg i.Br. mit Rheinebene, Kaiserstuhl und Randbereichen des Schwarzwaldes angewendet und ueberprueft. Das Verfahren erfordert nur einen Datensatz und kann fuer jede Bodenaufloesung und Beobachtungsrichtung angewandt werden, wenn in der Szene verteilt dichte, dunkle Vegetation in Flaechen groesser als die Bildpunktgroesse vorhanden ist. Die Berechnungen erfolgen unter vertretbarem zeitlichem und personellem Aufwand. Mit einer Routine, die ueber einen Vegetationsindex und eine niedrige Reflexion im nahen Infrarot Flaechen dichter, dunkler Vegetation als die fuer das Verfahren erforderlichen reflexionsstabilen, kontrollierbaren Objekte identifiziert, kann ein Netz von radiometrischen Stuetzpunkten ueber einer Szene aufgespannt werden. Anhand detaillierter Untersuchungen bestaetigte sich, dass das Auswahlverfahren unvoreingenommen die geforderten Flaechen identifziert. Die radiometrischen Stuetzpunkte sind geeignet sowohl horizontale als auch gelaendeabhaengige, vertikale Veraenderungen der Atmosphaere wiederzugeben. Durch die Berechnung des spektralen Verlaufs der aerosol-optischen Dicke aus den Bilddaten kann zusatzlich Information ueber das fuer die Berechnungen geeignete Aerosolmodell gewonnen werden. Unter Beruecksichtigung der Gelaendehoehe werden ueber diesen Stuetzpunkten mit dem Programm LOWTRAN7, das eine gelaendeabhaengige Modifizierung des Aerosolprofils zulaesst, die zur Korrektur benoetigten Atmosphaerendaten berechnet. Die so berechneten Werte von Transmission, Luftlicht und Einstrahlung werden mit kubischen Ausgleichssplines geglaettet und fuer jeden Bildpunkt zur Verfuegung gestellt, so dass als Ergebnis ein dreidimensionales Modell der Atmosphaerenverhaeltnisse ueber der Szene zur Verfuegung steht. Nach einer vorlaeufigen Abschaetzung der mittleren Umgebungsalbedo werden bei Annahme isotroper Reflexion der Oberflaeche in iterativer Anwendung eines Korrekturmodells bildpunktweise atmosphaerenkorrigierte Albeden unter Beruecksichtigung der Ueberstrahlung bis zu einer Entfernung von 750m berechnet. Die nach Ergebnissen von Zeitvergleichen reflexionsstabiler Ziele erreichte absolute Genauigkeit der atmosphaerenkorrigierten Albeden von einem Prozent duerfte fuer einen Grossteil der moeglich..