Untersuchungen ueber Reaktionen von Pappelklonen auf Infektion des Pappelmosaikvirus (PopMV) mit und ohne Belastung durch Luftverunreinigungen und klimatischen Stress : Dissertation
Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn. Institut für Pflanzenkrankheiten
Erscheinungsort
Bonn
Erscheinungsjahr
1991
Seiten
147 S.
Illustrationen
97 Abb., 5 Tab., zahlr. Lit. Ang.
Material
Serie
Datensatznummer
400091162
Bestand
Ziel der Arbeit waren Untersuchungen zu Wechselwirkungen von Gehoelzvirosen mit abiotischen Stressfaktoren. Dazu wurden Pappelmosaikvirus (PopMV)- infizierte und nicht-infizierte Pappelpflanzen der Klone "Loenen", "Gelrica", "Flevo" und "Donk" Luftschadstoffen, Trockenheit und Temperaturstress ausgesetzt. Die virus- bzw. schadgasbedingten Reaktionen der Pflanzen wurden anhand der Symptomausbildung, der Zuwachsleistung, der Virusproteinkonzentration und -verteilung und durch histologisch/cytologische Untersuchungen erfasst. Die Bewertung der durch Trockenheit und Temperaturstress verursachten Schaeden erfolgte aufgrund von Symptombonituren und der Erfassung von Zuwachsparametern. Eine PopMV-Infektion allein verursachte Adernvergilbung, sternfoermige chlorotische Flecke, mosaikartige Musterung und zuweilen roetliche Nekrosen im Zentrum der chlorotischen Flecke. Das Virus breitete sich mit zunehmendem Wachstum der Pflanze in Richtung Sprossspitze aus, wobei in den juengsten Blaettern Virusprotein nie nachzuweisen war. In der Regel war die Virusproteinkonzentration umso hoeher, je staerker das Virussymptom ausgepraegt war. Bei Klon "Flevo" trat als sichtbare histologische Veraenderung eine Anreicherung phenolischer Inhaltsstoffe im Palisadenparenchym sowie eine Staerkeakkumulation in den Chloroplasten auf. Elektronenmikroskopisch konnten in virusbedingt chlorotischem Blattgewebe aller untersuchten Klone im Cytoplasma von Epidermis-, Mesophyll- und Buendelscheidenzellen virusaehnliche, faedige Strukturen dargestellt werden. Das rauhe ER war vermehrt. Aufgeweitete Plasmodesmen waren haeufig zusammen mit lokalen Zellwandverdickungen zu beobachten. Eine Schadgasbelastung von nicht-infizierten Stecklingen fuehrte zu kleinen punktfoermigen und ausgedehnten flaechigen Nekrosen sowie zu Clorosen. Das Ausmass und der Typ der Schaedigung variierte je nach Umweltbedingungen (Temperatur, rel. Luftfeuchte, Lichtintensitaet, Belichtungsdauer). Im zeitigen Fruehjahr und im Herbst (niedrige Temperatur, hohe rel. Luftfeuchte, geringe Lichtintensitaet und kurze Belichtungsdauer) fuehrte eine O3/SO2-Exposition zu starken nekrotischen Reaktionen der Blattspreiten, waehrend im Sommer (hohe Temperatur, niedrige rel. Luftfeuchte, hohe Lichtintensitaet und lange Belichtungsdauer) nekrotische Reaktionen verzoegert auftraten und chlorotische Reaktionen vorherrschten. Voll entwickelte Blaetter zeigten die staerksten Schaeden. Veraenderungen auf Gewebeebene durch eine Schadgasbelastung waren an das Auftreten makroskopisch sichtbarer Symptome gekoppelt. Ganzflaechige Interkostalnekrosen waren auf das Kollabieren des gesamten Mesophylls zurueckzufuehren. Feine punktfoermige Nekrosen resultierten aus einer begrenzten Anzahl kollabierter Zellen. In schadgasbedingt chlorotischen Geweben war eine starke Reduktion des Cytoplasmas und eine Aufloesung der Zellorganellen zu beoba...
444 (Viruskrankheiten) 181.45 (Einflüsse durch Verunreinigungen der Umwelt) 181.22 (Beziehungen zur Temperatur) 181.31 (Beziehungen zum Wasser einschl. Dürreresistenz. Siehe auch 422.2) 181.65 (Wachstum (Zuwachs), soweit durch die Umgebung beeinflußt (einschl. waldbaulicher Behandlung)) 232.13 (Versuche mit Hybriden und anderen Züchtungsergebnissen [vgl. auch 165 und 232.311.3]) 176.1 (Dicotyledoneae [Siehe Anhang D])