Bodenmikrobiologische Untersuchungen im Rahmen des Projektes "Waldoekosystemforschung-Waldbodensanierung" : Untersuchungsergebnisse der Jahre 1987-1990
In 3 Vorarlberger Waldgebieten (Montafon, Nenzing, Moeggers) wurde 1987 ein Sanierungsversuch mit Gesteinmehlen angelegt. Der Versuch soll darueber Auskunft geben, inwieweit Gesteinsmehle auf basenreicher silikatischer Basis einen Einfluss auf mikrobielle Stoffwechselaktivitaeten ausueben koennen. Die Versuchsanlage und die Erfassung des Ist-Zustandes wurden von Schinner et al. (1988) beschrieben. Die vorliegenden Untersuchungen umfassen den Einfluss einer einmaligen Gesteinsmehlapplikation (0.5 kg m2-1) auf die mikrobielle Biomasse, CO2-Freisetzung, Xylanase-, Phosphatase- und Proteaseaktivitaet, auf die Nitrifikationsrate, den Nitratgehalt sowie auf den pH-Wert. Auffallend war der positive Einfluss der Gesteinsmehlapplikation auf die mikrobiologischen Aktivitaeten der Bodenproben von Rabenstein. Mit Ausnahme der Phosphatase- und Xylanaseaktivitaet konnten saemtliche Parameter signifikant erhoeht werden. Eine verstaerkte Mineralisierung der organischen Substanz und einebessere Streuqualitaet wurde angezeigt. Aufgrund der Hemmung der Phosphataseaktivitaet muss die Phosphorverfuegbarkeit durch die gesetzten Massnahmen zugenommen haben. Der durch Glatzel et a. (1989) festgestellte Phosphormangel koennte kompensiert worden sein. Durch die Sanierungsmassnahmen kam es auch zu einer erhoehten Basensaettigung und damit zu hoeheren pH-Werten. Im Mittel stieg der pH-Wert von 4.9 auf 6.0. Die Bodenproben der Flaeche Buchheimer Tobel zeigten ebenfalls signifikante Veraenderungen. Die Phosphataseaktivitaet wurde erniedrigt, die Proteaseaktivitaet der Nitratgehalt und das pH wurden erhoeht. Die Beeinflussung des N-Kreislaufes koennte sich auf die weiten C/N- Verhaeltnisse dieser Boeden (Glatzel et al., 1989) positiv ausgewirkt haben. Die Hemmung der Phosphataseaktivitaet deutete wie in Rabenstein auf eine bessere Phosphorversorgung im Zuge der Sanierungsmassnahmen hin. Die pH-Wert-Verschiebung (von 3.4 auf 4.2) foerderte indirekt die dAktivitaet der Mikroflora. Die Bodenproben der Flaeche Trinahalda wurden durch die gesetzten Massnahmen in ihrer Aktivitaet z.T. gehemmt. Die CO2-Freisetzung, die mikrobielle Biomasse, der Nitratgehalt und das pH wurden signifikant erniedrigt. Die Umsetzung bzw. die Abbauleistung und die Aktivitaet der Mikroorganismen nahm somit ab. Grund dafuer moegen einerseits die vor der Applikation ausgeglichenen Naehrstoffverhaeltnisse und guenstigen C/N- Verhaeltnisse, andererseits der im Zuge der Sanierungsmassnahmen erniedrigte pH-Wert sein (von 6.5 auf 5.7). .........
114.6 (Biologie des Bodens (gleichlaufend mit UDK 631.46 geordnet)) 114.25 (Bodenreaktion; Azidität, pH-Wert; Bodenversauerung) 237.4 (Verwendung von Düngemitteln z.B. Klärschlamm, Kompost oder Bodenimpfung [Unterteilung wie 232.322.4]) [436.8] (Vorarlberg)