Flaechenhafter Zusammenhang zwischen Waldzustand - Bodenzustand und Ionenaustauschvorgaengen im tieferen Untergrund montaner und subalpiner Oekosysteme (Beispielsbereich Loehnersbach/Glemmtal). BMWuF 30 338/2-23/90
Ziel des Projektes war, Indikationen von Aluminiumaustrag in Quellwaessern im Bereich Loehnersbach (Saalbach-Hinterglemm) zu verifizieren und dessen Ursachen zu hinterfragen. Mit Hilfe eines interdisziplinaer-gesamtheitlichen Ansatzes zwischen Hydrogeologie - Bodenkunde - Vegetationskunde - Forsttechnik wurde versucht, Modellvorstellungen zu chemischen Vorgaengen im Bereich Boden/Verwitterungszone zu entwickeln. Methodisch eingesetzt wurden dabei - Interpretation von Infrarotluftbildmaterial - Waldbestandes- und Waldzustandsaufnahme/Interpretation von Bodenvegetationskartierungen - Interpretation geochemischer Daten zur Untergrundcharakteristik - Bodenchemische Analytik an gezielt beprobten Bodenformen - Interpretation hydrochemischer Analysendaten Als Ergebnis stellten sich eindeutig nachvollziehbare Stofffluesse Gesteinsuntergrund - Verwitterungszone - Boeden heraus, sowie deren Stoerung durch chemische Reaktionen in saurem und extrem saurem Milieu. Je nach hydrologischer Situation ist mit Austausch- und Austragsvorgaengen aus Boeden und Verwitterungszonenen ins Grundwasser zu rechnen, im Extremfall mit Aluminiumaustrag in Hoehen ueber den Trinkwassergrenzwerten. Auf grossen Flaechen bereits hochmontaner und subalpiner Hangabschnitte erlaubt das chemische Milieu praktisch keinen Aufbau von Tonmineralen, wodurch die Puffer- und Filterkapazitaet gegenueber atmosphaerischem Eintrag entscheidend geschwaecht ist. Hydrochemische Daten koennen in Mehrfachfunktion als Indikator fuer Bodenzustand, chemisches Milieu und Trinkwasserqualitaet im Einzugsgebiet eingesetzt werden.