Die Probleme mit Loranthus europaeus Jacq. in den Eichenmittelwaeldern des pannonischen Ostens von Oesterreich haben dazu gefuehrt, dass grosse Anstrengungen unternommen wurden und noch immer unternommen werden, um die Eichenriemenblume einzudaemmen. Durch den Entzug von Wasser und Naehrsalzen ueber das Haustorialsystem (Xylem-Xylem-Anschluss) schwaecht sie die Wirtsbaeume (vorwiegend Quercus robur, Quercus petraea, Quercus cerris und Quercus pubescens) und fuehrt bei starkem Befall zum Absterben der Eichen. Im Laufe der Geschichte wurden daher eine Reihe von Methoden zur Bekaempfung entwickelt und getestet. Sie beschaeftigen sich einerseits mit chemischen Moeglichkeiten (Blattbehandlung, Stamminjektionen), andererseits wurde versucht, der Mistel mechanisch Herr zu werden (Faellen der Eichen, Ausschneiden der befallenen Aeste). Es wurde weiters Moeglichkeiten aufgezeigt oder vorgeschlagen, deren Erfolg mehr oder weniger umstritten ist. So wurde versucht, mit waldbaulichen Methoden dieses Ziel zu erreichen, oder die Drosseln als Samenuebertraeger auf jagdlichem Weg zu reduzieren oder zu vertreiben. Dabei hat sich aber als einzige in der Praxis verwendete Bekaempfungsmassnahme die mechanische Entfernung der befallenen Aeste durchsetzen koennen. Sie wird in Niederoesterreich sogar gefoerdert, um die Bedrohung der Eichenwirtschaft im Weinviertel zu vermindern. Es taucht aber nun die Frage auf, ob die Entfernung der Mistel nicht Folgen nach sich zieht, die diese Methode ad absurdum fuehren koennten. Es kommt naemlich an den Schnittstellen, die je nach Durchmesser des Astes groessere oder kleinere Wunden darstellen, zur Infektion mit holzzerstoerenden Pilzen, deren Auswirkung noch nicht untersucht wurde. Ebenso war auch die Neu- oder Wiederbemistelung ein Gegenstand dieser Untersuchung. In diesem Zusammenhang konnte in den Schoenborn'schen Mittelwaeldern eine geringere Neu- und Wiederinfektion als im Hochleithenwald festgestellt werden, wo es allerdings auch grosse Unterschiede zwischen den untersuchten Abteilungen gibt. Zur Frage des Faeulefortschrittes von den Schnittstellen ausgehend in die Eichenstaemme konnte die Befuerchtung, dass die Faeule bis in den Wertstamm fortschreitet, entkraeftet werden. Allerdings stellen abgestorbene Aststummel am Stamm eine Wertminderung dar, die aber aus den Daten nicht zahlenmaessig zu erreichnen war und auch nicht so bedeutend sein duerfte. Abschliessend wurden auch noch die Kosten fuer eine Entmistelung von zwei Beispielsflaechen (eine je Betrieb) denen einer neuerlichen Bekaempfung gegenuebergestellt.
442.1 (Parasiten z.B. Misteln) 413.2 (Direkte Vernichtung durch Schießen, Sammeln, Beseitigung von Pflanzen oder kranken Teilen usw.) 651.75 (Andere Maßnahmen der Bestandespflege) 176.1 (Dicotyledoneae [Siehe Anhang D]) 443.3 (Krankheiten in späteren Wachstumsstadien) [436] (Österreich)