Cherry leaf roll virus (CLRV) und Brome mosaic virus (BMV) wurden aus Rotbuchen mit Virussymptomen an Standorten im Siebengebirge und in der Nordeifel isoliert. Sie waren erfolgreich auf Rotbuchen im ersten Laubblattstadium, die vergleichbare Symptome entwickelten, rueckzuuebertragen. Der serologische Virusnachweis gelang nach 4 Wochen oder 1 Jahr. Die Pathogenitaet von CLRV und BMV fuer Fagus sylvatica ist damit eindeutig bestaetigt. Das CLRV-Isolat aus Rotbuche war mit der stem Slashing-Methode sowie der Rindeninokulation auf Betula alleghaniensis, und mit dem Tauchrotationsverfahren auf Acer pseudoplatanus und Carpinus betulus zu uebertragen. Ahorn und Hainbuch sind dadurch als bisher unbekannte Wirte fuer CLRV ausgewiesen. Rotbuchen liessen sich auch mit einem CLRV-Isolat aus Birken infizieren. Erstmals gelang der immunelektronenmikroskopische Nachweis von CLRV-Partikeln in Extrakten aus infizierten Blaettern von Rotbuchensaemlingen, die ueber das Stem Slashing-Verfahren mit CLRV infiziert und im Gewaechshaus vorgetriebenen wurden. Die Extrakte aelterer Buchenblaetter zeigten eine destruktive Wirkung auf CLRV-Proteinkapside, die deren elektronenmikroskopische Darstellung, aber nicht einen serologischen Nachweis verhinderten. In Ultraduennschnittpraeparaten von CLRV-infizierten Fagus sylvatica mit chlorotischen Ringflecken wurden elektronenmikroskopisch zum erstenmal virusaehnliche Partikeln in Plasmodesmen, ihren Verlaengerungen in das Zellumen und in Tubuli dargestellt. Die in gleicher Weise in Blaettern CLRV-infizierter Betula pendula und Betula alleghaniensis zu beobachtenden virusaehnlichen Partikeln waren nach Immunogoldmarkierung als CLRV-spezifisch zu diagnostizieren. Ebenso gelang mit der Immunogoldmarkierung die Identifizierung von Kalloseanhaeufung an Plasmodesmen und Siebplatten in Zellen gesunder Blattgewebe, an erweiterten Plasmodesmen und deren Verlaengerungen ins Zellumen in CLRV-sowie BMV- infizierten Zellen und an tanningefuellten Vakuolen von Zellen im Randbereich ozonbedingter Nekrosen. Ausserdem eignete sich diese serologische Methode zum spezifischen Nachweis von Isocitratehydrogenase (IDH) in Mitochondrien. Unterschiede in der Staerke der Goldmarkierung von IDH waren zwischen virusgetesteten, gesunden und virusinfizierten Blaettern nicht zu erkennen. Ein modifiziertes Verfahren zum Tissue Printing ermoeglichte in CLRV-infizierten Blaettern den Nachweis unterschiedlicher Verteilungsmuster von Viruspartikeln in chloristischen oder nekrotischen Geweben im Vergleich zu normal erscheinenden gruenen Blattpartien in Abhaengigkeit von der Wirtspflanze. Die Ergebnisse waren im ELISA zu bestaetigen. Ultrastrukturelle Veraenderungen in alternden Blattzellen von Laubgehoelzen wurden waehrend der gesamten Blattentwicklung bis zum Ende der Vegetationsperiode beschrieben und mit Reaktionen bei Einwirken von Stressfaktoren vergl...