Seit 1986 werden im Erlenbach mittels Geschiebesensoren Aufzeichnungen ueber den Geschiebetransport gemacht. Durch die Vermessung der Ablagerungen im Geschiebesammler koennen die mit den Sensoren registrierten Impulse in Feststofffrachten umgerechnet werden. Dabei wird angenommen, dass das Verhaeltnis zwischen Geschiebe- und Schwebstofffracht ueber die Ereignisse gemittelt einigermassen konstant ist. Beim Erlenbach sind etwa 45% der abgelagerten Feststofffracht Koerner mit einem Durchmesser ueber 1cm und duerften somit vorwiegend in Form von Geschiebe transportiert worden sein. Die Analyse der Daten zeigt, dass die Feststoff- bzw. Geschiebefracht einerseits von der Form der Hochwasserganglinie und andererseits vom Grenzabfluss bei Transportbeginn QG abhaengt. Die Hochwasserganglinie bestimmt den Spitzenabfluss Qmax und zusammen mit dem Grenzabfluss QG auch die geschieberelevante Wasserfracht VWG. Die Feststofffracht FE des Hochwasserereignisses kann als Funktion der Parameter VWG, Qmax und QG angegeben werden (Gleichung 3). In Anbetracht der stark schwankenden momentanen Geschiebefuehrung waehrend eines Hochwassers ergibt Gleichung (3) eine bemerkenswert gute Uebereinstimmung zwischen berechneten und "gemessenen" Werten von FE. Aufgrund von Laborversuchen ueber den Geschiebetransport ist zu erwarten, dass die gesamte Geschiebemenge von der Wasserfracht VWG abhaengt. Die Einfluesse des Spitzenabflusses und der breiten Kornverteilung in Wildbaechen sind Faktoren, die in Zukunft sowohl in der Natur als auch im Labor genauer untersucht werden sollten. Die erforderliche Kenntnis der Hochwasserganglinie zeigt die Bedeutung von entsprechenden Simulationsprogrammen (Forster 1994), wenn Prognosen ueber die Geschiebe- oder Feststofffracht gefragt sind. Von Intersse ist weiter die Frage, inwieweit die Beziehung (3) auch fuer andere Wildbachgebiete Gueltigkeit hat. Eine erste Ueberpruefung dieser Frage mit den langjaehrigen Geschiebe- und Abflussmessreihen des Sperbel- und Rappengrabens im Emmental bestaetigt die in Gleichung (3) formulierte Abhaengigkeit. Dabei ist zu vermuten, dass die Konstante 0,0021 und moeglicherweise auch der Exponent 0,84 beim Term Qmax/QG eine Funktion des Bachgefaelles und der Korngroessenverteilung des Sohlenmaterials sein koennten. Die indirekte Geschiebemessmethode mit den Hydrophonen im Erlenbach ergibt interessante Erkenntnisse ueber den Prozess Hochwasser und Geschiebetransport. Zur Zeit laufen Untersuchungen bei einer Wasserfassung mit kontinuierlichen, direkten Geschiebemessungen. Hauptziel dabei ist, die Umrechnungsbeziehung zu verifizieren und deren Genauigkeit besser einzugrenzen. In Laboruntersuchungen wird geprueft, welchen Einfluss verschiedene Korngroessen auf die Hydrophon-Messungen haben, und ob diesbezueglich auch bei operationellen Messungen weitere Aussagen gemacht werden koennen. In Zukunft koennte diese..
116.3 (Untersuchungen über Wasserführung in Gewässern und Ufererosion [Unterteilung wenn nötig wie 116.2]) 385.3 (Ablagerung von Bodenteilchen durch Überflutung (Sedimentation)) [494] (Schweiz)