Im Sommer 1964 wurde eine Untersuchung über die natürliche Verjüngung der Fichte eingeleitet mit dem Ziel, den gesamten Verjüngunsablauf und die darauf einwirkenden Faktoren zu verfolgen. In der vorliegenden Arbeit wurde die Zapfen- und Samenproduktion, der Samenflug, die Keimung und Entwicklung der Sämlinge vom Frühjahr 1965 bis zum Frühjahr 1966 erfaßt. Die Untersuchungen erstreckten sich auf zwei Fichtenaltbestände und einen Südost-Saum im hessischen Forstamt Witzenhausen (9°45Ö östl. L., 51°17Ö nördl. Br.). Der Bestand 1 lag in 400 m ü. NN, hatte ein Alter von 121 jahren, einen Vorrat von 316 Vfm/ha und ein Überschirmungsprozent von 79. Der Bestand 2 lag in 550 m ü.NN, war 115-jährig, hatte einen Vorrat von 319 Vfm/ha und ein Überschirmungsprozent von 65. Unmittelbar an Bestand 2 grenzte der nicht überschirmte SO-Saum. Das Bodensubstrat bestand auf allen drei Versuchsflächen aus Verwitterungsmaterial des Mittleren Buntsandstein mit Lößbeimengungen. Die Bodenart war lehmiger Sand und der Bodentyp eine tiefgründige, basenarme Braunerde. Zur Messung des Samenfalles und der Niederschläge wurden zunächst runde Blech-, später Plastikeimer aufgestellt, und zwar in systematischer Verteilung: 96 in Bestand 1, 102 in Bestand 2 und 50 auf dem Saum. Außerdem wurden in der Anordnung eines Blockversuches auf 3 x 3 m - Parzellen folgende Bodenbearbeitungen ausgeführt: 1. Nullfläche, 2. Chemische Grasbekämpfung mit Dowpon, 3. Mechanische Beseitigung der Grasdecke, "Humus", 4. Freilegen des Mineralbodens, 5. Freilegen des Mineralbodens und Einharken der Samen, 6. Düngung mit Volldünger, 7. Vermischen von Humus und Mineralboden, "Grubbern". Die Witterung im Laufe des Jahres 1965, besonders aber in der Vegetationsperiode, war im Vergleich zum langjährigen Mittel sehr feucht und kalt.